Als ich die LEGENDARY SHACK SHAKERS und ihren wahnsinnigen Sänger J.D. Wilkes mit ihrem sensationellen Album „Pandelirium“ 2006 entdeckte, wurde ich mit einem Musikstil versöhnt, den ich viele Jahre zuvor für mich persönlich als tot erklärt hatte.
Spielarten des Rock’n’Roll, Psycho,- oder Trashbilly, wie immer es genannt wurde, hatte für mich Mitte der Achtziger eine extrem hohe Bedeutung, durchlief aber ideologische Phasen, die mich zunächst von den betreffenden Konzerten abhielten, um sich im Verlauf dann auch musikalisch in der Bedeutungslosigkeit zu verlieren.
Die LSS haben mich damals zurückgeführt und die Spielarten des Psycho- oder was auch immer Billy neu erfunden. „Cockadoodledon’t“, das Album von 2003, entdeckte ich erst danach. Wie soll dieser auf Platte gebrachte Wahnsinn beschrieben werden? Es wird alles durchexerziert, was jemals in den Frühzeiten des Rock’n’Roll, des Country, des Bluegrass und des Swamp-Blues erfunden wurde.
Die Platte ist purer Exzess, egal ob Wilkes mit seiner Mundharmonika gerade wieder den Teufel austreibt oder ob er in wild-manisches Jodeln verfällt. Ob er mit seiner markant-kräftigen Stimme in hysterische Überschläge drifte, oder ob das Banjo, bis der letzte Finger blutet, malträtiert wird.
Das ist immer groß, aber keineswegs unanstrengend. Die oft zum Vergleich herangezogenen REVEREND HORTON HEAT entfachen maximal Streichhölzer gegen die Napalmbomben der Shakers. Endlich, mit immerhin zwölf Jahren Verspätung, erstmalig auf dem einzig wirklichem Medium wiederveröffentlicht: Vinyl!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Robert Buchmann
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