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DAILY THOMPSON

Chuparosa

Schon das Vorgängeralbum „God Of Spinoza“ (2021) klingt wie eine vergessene Sub Pop-Scheibe aus den Neunzigern, die aufgenommen und nie veröffentlicht wurde. Mit „Chuparosa“ gehen DAILY THOMPSON den Pfad in Richtung Nordwesten der USA schnurstracks weiter. Weniger Space, mehr Flanell. Sechs ausladende Tracks zwischen Grunge, Alternative und Stoner-Rock. Fürs Radio viel zu lang, für Hippies viel zu kurz. Aber mit der Coolness und dem trockenen Fuzz von Bands wie SOUNDGARDEN, SCREAMING TREES oder TAD. Tonnenschwere Riffs, melancholische Melodien und die typische Laut/leise-Dynamik. Mit Texten über Pizza-Lieferanten, die beim Kiffen völlig die Zeit vergessen. Wie aus einer Zeitkapsel, die direkt aus den Nineties ins Jetzt katapultiert wurde. Wenn Bassistin Mephi singt, klingt das manchmal sogar wie Kim Gordon von SONIC YOUTH. Im Opener „I’m free tonight“ steuert Bob Balch, Gitarrist von FU MANCHU, noch ein Solo bei. Aufgenommen haben die drei Dortmunder:innen ihr sechstes Studioalbum in Port Orchard vor den Toren von Seattle. Gemischt hat wie bereits das Vorgängeralbum Tony Reed (MOS GENERATOR, BIG SCENIC NOWHERE). Den könnte man fast schon als Komplizen bezeichnen. DAILY THOMPSON sind keine Vorband mehr für Bands wie QUEENS OF THE STONE AGE, ATOMIC BITCHWAX oder RED FANG. Sie agieren längst auf Augenhöhe.