Kurz vor Deadline kriege ich noch schnell ein Album auf den Tisch. Und wenn man praktisch ohne Erwartungshaltung an etwas herangeht, ist es umso schöner, wenn man positiv überrascht wird. Von CURSES hatte ich noch nichts mitbekommen, und man findet über ihr erstes Kapitel auch wenig im Netz. Ihr zweites Kapitel kann aber auf jeden Fall voll überzeugen. Wo heutzutage Metalcore immer weichgewaschener und abgeschliffener klingt, erinnert „Chapter II: Bloom“ noch an ganz frühe THE DEVIL WEARS PRADA. Nicht nur Midscreams und klare Sing-Alongs, sondern ein Wechselspiel von tollen, tief gehaltenen Growls, Screams, bei denen man auch wirklich hört, dass der Sänger alles gibt, und Klargesang, der aber nicht bloß pathetisch und dramatisch ist, sondern eher jugendlich und frisch. Gut, bedeutungsschwangere Interludes und melodische Gitarren gibt es auf „Chapter II: Bloom“ schon, aber auch die ergeben eine gute Mischung mit Breakdowns und Geballer. Stimmig ist auch das ruhige Albumintro, dem ein entsprechendes Outro gegenübersteht ist. Das ist atmosphärisch, das gibt auf die Fresse – das ist auf jeden Fall endlich mal wieder ein richtig wohltuendes Album!
© by Fuze - Ausgabe #84 Oktober/November 2020 und Dennis Müller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Joachim Hiller
© by Fuze - Ausgabe #84 Oktober/November 2020 und Jenny Josefine Schulz