Wer bei MACHINE HEAD auf klassisches Thrash-Riffing und melodische Leadgitarren setzt, wird sich bei „Catharsis“ wohl irritiert umschauen. Die Kalifornier gehen darauf einen ähnlichen Schritt wie vor 18 Jahren und versuchen sich eher in simpleren Strukturen und energetischen, pumpenden Rhythmen. Doch wer benötigt dies heute noch in Albumlänge? Die 15 Nummern bringen am Ende eine Spielzeit von über 75 Minuten auf die Uhr und fügen dem MACHINE-HEAD-Kosmos nichts Bahnbrechendes hinzu. Zu austauschbar sind die Riffs in „Violate“, „Psychotic“ oder „Razorblade smile“, zu zäh Lieder wie „Grind you down“ oder „Beyond the pale“. Hier und da finden sich zwar Lichtblicke wie das atmosphärisch-fesselnde „Triple beam“, die Halbballade „Bastards“ oder das ausladende „Heavy lies the crown“, doch auf lange Sicht entpuppen sich auf „Catharsis“ zu viel Songs als Skip-Kandidaten. Dazu kommt, dass der Platte trotz ihres spontanen Aufnahmeprozesses eine Hochglanzproduktion verpasst wurde, die zwar den Status der Band unterstreicht, der Musik jedoch keine neuen Facetten oder Möglichkeiten zur Entfaltung hinzufügt. Für viele zählt die „The-Burning-Red“- und „Supercharger“-Phase zu den dunklen Momenten in der Geschichte von MACHINE HEAD, unverständlich, dass die Band an diese nun stilistisch anknüpft. Bestünde diese Veröffentlichung nur aus der Hälfte der Tracks, könnte sie als Leckerbissen für zwischendurch durchgehen.
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