Auch wenn man mich für einen Banausen halten wird: MACHINE HEADs Monsterdebüt "Burn My Eyes" gefiel mir persönlich gar nicht so sehr, was sich auch mit "The More Things Change" nicht ändern sollte. Dagegen wird mir das Quartett aus Oakland seit "The Burning Red" immer sympathischer, denn statt purer Kraftmeierei lassen MACHINE HEAD endlich mehr Raum für andere Spielarten.
Nach dem konsequenten Ausflug in Nu Metal-Gewässer mit "The Burning Red" wird auf "Supercharger" wieder deutlich mehr im old school-Teich gefischt und dem guten, alten Bay Area Thrash Tribut gezollt.
Damit sind MACHINE HEAD irgendwo dazwischen, jedem Eierbär Nu Metal-Fan dürften sie etwas zu heftig zur Sache gehen, während der eingefleischte Metaller eventuell durch ein paar zu kommerzielle Melodien abgetörnt werden könnte.
Übrig bleibt also die unerschöpflichen Vielzahl von Musikfreunden, denen Genregrenzen keine Kopfschmerzen bereiten und die einfach Lust auf ein gutes, modernes, hartes Album von einer Band haben, die weniger denn je auf ein spezielles Image zu setzen scheint.
Vielleicht fehlen "Supercharger" Hits wie "The Blood, The Sweat, The Tears" oder "From This Day", dafür funktioniert die Dynamik des Albums ziemlich perfekt. "Crashing Around You" gibt sich sehr emotional mit seinem melodischen, teilweise mehrstimmigen Refrain.
Recht beeindruckend ist die dichte Atmosphäre des düsteren und bedrückenden "Only The Names", während man "Nausea" nur als sehr seltsam beschreiben kann. Klasse kommen das aggressive "Kick You When You´re Down", das extrovertierte "All In Your Head" und vor allem das klaustrophobische "Trephination" inklusive "Reign In Blood"-Riff.
Offenbar nicht allzu ernst sollte man dagegen "American High" mit dem einleitenden Tarzanschrei nehmen. Nach dem nachdenklichen "Deafening Silence" wird mit dem Titelstück nochmal zum wütenden Rundumschlag ausgeholt.
Vielleicht kein Meilenstein, aber ein unterhaltsames Album.
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