CASKET LOTTERY

Real Fear

THE CASKET LOTTERY sind für viele wahrscheinlich erst seit der Split-7“ mit TOUCHÉ AMORÉ ein Begriff, existieren jedoch schon weitaus länger – als Gründungsjahr gibt Wikipedia 1997 an, 2004 war Schluss, nach kurzer Reunion 2006 sind sie seit 2011 wieder unterwegs.

Eben jene Split-7“ bot zwar ein scheußliches BEACH HOUSE-Cover, aber mit „White lies“ auch einen interessanten Song, der bei mir zum Ohrwurm mutierte, auch wenn er ein ganzes Stück weit weg angesiedelt ist vom „alten“ CASKET LOTTERY-Sound, der als Blaupause für TITLE FIGHTS „Floral Green“ dienen könnte.

Nach den ersten 93 Sekunden von „Blood on the handle“ macht sich zunächst ein Lächeln auf dem Gesicht breit – das klingt kraftvoller als erwartet und erinnert irgendwo an THRICE zu „Vheissu“-Zeiten.

Doch, auch wenn das durchaus solide ist, was Gitarre, Bass, Schlagzeug und der teilweise choral verstärkte Gesang im Folgenden leisten, die Klavier- und Synthiesizer-Spielereien treffen nicht immer das Ziel, manchmal muss ich dabei tatsächlich an Power-Metal oder 30 SECONDS TO MARS denken, für mich keine zwangsläufige Bereicherung des teils sehr spartanischen Instrumentalgerüsts.

So ist „Real Fear“ schlussendlich ein Balanceakt – zwischen Synthie-Kitsch und Powerchord-Bombast, die die eigentlich sehr ideenreichen Songs („Ghost whiskey“) zu häufig unter sich begraben.