Gehasst oder vergöttert - es gibt Bands, die polarisieren. SUNNo))) gehören dazu. Da wäre zum einen ihr Dronesound - eine Spielart, die nicht Wenige als Unmusik oder schlicht Krach abtun möchten -, zum anderen ihr Hang zum Black Metal.
Letzteren zelebrieren sie auf ihrem brandneuen Release erstmals hörbar. Keine Angst, ihre tonnenschweren und unterirdisch tief gestimmten Drone-Riffs bringen nach wie vor Wände zum Wackeln, jedoch vernimmt man im Inneren der wabernden Soundlawine versteckt typisches Gitarrengeklingel norwegischer Prägung und unverkennbar auch die Vocal-Arbeit der Herren Wrest (LURKER OF CHALICE/LEVIATHAN/TWILIGHT) und Malefic (TWILIGHT /XASTHUR).
Legendär dabei schon die Aufnahmetechnik. Für den letzten Song "Báthory Erzsébet" wurde jener Malefic in einen eigens angefertigten und mit Mikrofon versehenen Sarg(!) gesteckt, in einen Cadillac-Leichenwagen(!) gerbracht und raus in den Wald gefahren, wo er dann in seiner Beklemmung besagtes Stück einsingen durfte.
Diese seltsame Performance soll dem Ganzen was real furchteinflößendes geben, Horrorsound durch echte Klaustrophobie quasi. Was wird da wohl als nächstes kommen? Trotz dieser seltsamen, kaum nachvollziehbaren Sarggeschichte, die schon im Vorfeld kursierte, und mehr nach Show denn Qualitätsförderung roch, ist "Black One" letztenendes aber eines der stärksten SUNNo)))-Alben geworden.
Man ist einen Schritt weg gerückt von den endlos langen Brummorgien. Erstmals gibt es auf einer regulären SUNNo)))-Veröffentlichung ganze sieben Stücke zu hören, von denen lediglich die besagte Bestatter-Orgie die Viertelstunden-Grenze sprengt.
Es gibt klassische, rein instrumentale Drone-Tracks, die dem ursprünglichen Ziel des Duos O'Malley/Anderson, eine Hommage an ihr großes Vorbild Dylan Carlson und dessen Überband EARTH zu verkörpern, weit näher rücken, als viele andere Stücke vorher es schafften.
Dazu kommen besagte schwarzgewandete Beiträge wie "It took the night to believe", und natürlich hat Stephen O'Malley seinem Hang zur experiemtellen Elektronik wieder freien Lauf lassen können, so dass dann erneut viele der seltsam wabernden, knarzenden oder sonstwie in Erscheinung tretenden Hintergrundgeräusche auf das Konto von BASTARD NOISEs John Wise (der SUNNo))) ja schon auf ihren letzten Touren als imaginäres drittes Mitglied begleitete) und des Australiers Oren Ambarchi, der soeben selbst erst ein Album auf Greg Andersons Southern Lord-Label vorgelegt hat, gehen.
"Black One" ist nichts für zarte Gemüter und Suizidgefährdete. Das Album ist verstörend, düster und, vielleicht auch gerade deswegen, extrem fesselnd. Neben der CD gibt es natürlich wieder eine Doppel-Vinylausgabe, die mit Sicherheit schnell vergriffen sein wird.(67:25) (10)
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