Nick Saloman, der 1953 geborene Multi-Instrumentalist aus London, der an seinen Platten fast alles selbst macht, für Live-Auftritte aber mit verschiedenen Bassisten und Schlagzeugern arbeitet, gründete THE BEVIS FROND 1986, als in der zweiten Hälfte der Achtziger (Neo-)Psychedelic eine Wiedergeburt erlebte.
1987 erschienen gleich drei Alben, „Miasma“, „Inner Marshland“ und „Bevis Through The Looking Glass“, die alle zu Genreklassikern wurden. Bis heute ist Saloman musikalisch aktiv, veröffentlicht aber längst nicht mehr mehrere Platten in einem Jahr, sondern alle paar Jahre ein neues Album, zuletzt 2015 „Example 22“.
Die frühen Alben, gerade die drei eingangs erwähnten, sind die Schlüsselwerke im THE BEVIS FROND-Kanon, und nachdem im Sommer 2014 mit „High In A Flat“ eine Art Best-Of-Zusammenstellung erschienen war in Vorbereitung von Rereleases des Frühwerks, kam Ende 2014 „Miasma“, dem im Frühjahr 2015 „Inner Marshland“ folgte – alle auf Cherry Red Records.
Es folgten, auch dort, „Bevis Through The Looking Glass“ (1987), „Triptych“ (1988) und „The Auntie Winnie Album“ (1989). Aus irgendwelchen Gründen ist Saloman nun zu Fire Records gewechselt mit seinem Katalog, so dass von dieser britischen Indielabel-Institution die nächsten drei Rereleases veröffentlicht wurden: „Any Gas Faster“, 1990 auf Reckless Records erschienen, „New River Head“ (1991, Woronzow Records) und „London Stone“ (1992, Woronzow).
Ebenfalls in jener Phase erschienen „Ear Song“ (1990, Reckless, ein gemischte Studio/Live-Album), „Magic Eye“ (1991, Woronzow) und „A Gathering Of Fronds“ (1992, Reckless), harren aber noch einer überarbeiteten Neuauflage.
Alle Platten wurden von den originalen Bändern neu gemastert und enthalten neben Bonustracks auch amüsante Linernotes von Saloman. „Any Gas Faster“ unterscheidet sich im Detail deutlich von den frühen Alben: Salomans Gitarre ist für seine Verhältnisse weniger gniedelig und eher rockorientiert, insgesamt kickt das Album ein ganzes Stück mehr, als man es erwartet hatte/hätte.
Auch mit „New River Head“ (Doppel-CD) hatte Saloman einen „guten Lauf“, im Werkkanon ist es eines der starken Alben, auch „London Stone“ gefällt (immer noch), bevor sich dann in den nächsten Jahren eine leichte, vielleicht auch nur konsumentenseitige Ermüdung einstellte – wirklich variationsreich war und ist das Schaffen des Briten eben nicht.
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