BOB MOULD

Beauty & Ruin

Zugegeben, wer das langjährige Schaffen von Bob Mould hinsichtlich seiner Soloalben und denen von SUGAR und HÜSKER DÜ halbwegs komplett im Schrank stehen hat, dem wird sein aktuelles Werk „Beauty & Ruin“ keine wirklich neuen Erkenntnisse liefern.

Aber wenigstens war der Vorgänger „Silver Age“ von 2012 nicht nur eine temporäre Hinwendung zu alten Stärken, denn auch „Beauty & Ruin“ rockt wieder ganz in der Tradition von SUGAR und HÜSKER DÜ, und genau das wollten wir doch alle, oder? Einem alten Hund kann man ja angeblich keine neuen Tricks mehr beibringen, was auch nicht unbedingt nötig ist, denn Moulds Songwriting ist einfach zu charakteristisch und stilprägend, um es mit irgendwelchen Spielereien zu verwässern.

Und so besinnt sich Mould auch hier wieder aufs gute alte Powertrio mit Bass, Schlagzeug (erneut von Jon Wurster/SUPERCHUNK bedient), Gitarre und ein wenig Keyboard. Auto-Tune hat Mould ja anscheinend endgültig ins Gruselkabinett der Musikgeschichte verbannt.

Auch wenn Mould seine besten Songs schon geschrieben hat, ist „Beauty & Ruin“ dennoch ein extrem kraftvolles Statement bezüglich seiner ungebrochenen Relevanz und lässt unterschiedliche Phasen seiner Karriere unsentimental und in zeitgemäßer Form Revue passieren.

Und solchen Songs könnte man wirklich ewig zuhören, egal, wie oft man sie schon vorher gehört hat.