Ja verdammich, ich hasse mich ja selbst dafür, ständig was von Eighties und Wave und so weiter schreiben zu müssen, denn wenn ich an die Zeit zwischen 1980 und 1985 zurückdenke, dann war das eine verdammt beschissene, typische Teenagerzeit, wie sie wohl jeder hatte: man war dabei, seinen eigenen Weg und Stil zu finden und die Mädels und die Klamotten und die Musik - und da war DEPECHE MODE und OMD und NEW ORDER und wie sie alle heißen, allgegenwärtig.
Deshalb sind meine Erinnerungen an diese Zeit nicht unbedingt nur positiv, ich kann mir aber vorstellen, dass jemand, der Mitte zwanzig ist und diese Zeit und ihre schrecklichen Moden nicht mitgemacht hat, da natürlich eine ganz unbelastete Sichtweise hat, die Musik losgelöst von ihrem Kontext betrachten kann.
Und so sind CREME BLUSH aus der, ich zitiere, "dance-punk scene" des "New York City Underground", um genau zu sein Williamsburg, Brooklyn, NY, in ihrer Annäherung an diese Zeit und ihre Bands wunderbar naiv.
Zwei Frauen, ein Bass, diverse Elektronik, zarter (Sprech-)Gesang - CREME BLUSH sind die reine Essenz aus oben genannten Bands, ohne jede Modernisierung. Das mag man oder man mag es nicht, dazwischen ist nicht viel Raum, und weil bei mir auch schon die Verklärung des Alters - 20 Jahre sind vergangen...
- eingesetzt hat, gefallen mir CREME BLUSH uneingeschränkt. Und shit, die sind ja so geil kitschig! (20:44) (7/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #50 März/April/Mai 2003 und Joachim Hiller