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BARRY ADAMSON

Cut To Black

Im Juni 2024 konnte man Barry Adamson, ehemals Mitglied von MAGAZINE und NICK CAVE & THE BAD SEEDS, auch mal wieder auf deutschen Bühnen erleben, wo er sein neues Album „Cut To Black“ vorstellte. Nur begleitet von einem Bassisten und einer Schlagzeugerin, den Rest besorgte Adamson, was sogar sehr gut funktionierte angesichts der Tatsache, dass die meisten seiner Songs klingen, als seien sie mit einer aus Streichern, Bläsern und Backgroundsängerinnen bestehenden vielköpfigen Band aufgenommen. Tatsächlich hat Adamson viele seiner Platten wie auch „Cut To Black“ im Alleingang aufgenommen. Sein letztes Album „Know Where To Run“ erschien 2016 und war auch eine der letzten Veröffentlichungen im Zuge der Neuauflage seiner aber 1989 überwiegend bei Mute erschienenen Platten. „The Murky World Of Barry Adamson“ ist zwar schon lange nicht mehr so „düster“ wie in seiner Frühzeit (seine 2021 erschienene Autobiografie „Up Above The City, Down Beneath The Stars“ war das aber sehr wohl), aber auch weiterhin bestimmt seine Musik der Einfluss von Soundtrack-Komponisten der 1960er und 1970er Jahre, ergänzt um klassischen Soul, Jazz und Pop, womit Adamson seine Version von moderner groovender Noir-Tanzmusik kreierte. Das mag dann immer noch zu „dunkel“ und kantig für Adele- und Amy Winehouse-Fans sein, ist aber seit Adamsons Debütalbum „Moss Side Story“ von 1989 wesentlich eingängiger (manche nennen es auch konventioneller) und musikalisch ausgefeilter geworden, und klingt nach acht Jahren ohne neues Studioalbum angenehm frisch und selbstbewusst, ähnlich wie es auch seine Live-Performance war.