Im Gegensatz zu manchen Kollegen der schreibenden Zunft, bin ich ja der Ansicht, dass das Vorgängeralbum "Basement Apes" nicht etwa einen Ausweg aus der musikalischen Sackgasse, in der sich GLUECIFER befanden, darstellt, sondern vielmehr den Tiefpunkt ihrer bisherigen Veröffentlichungen markiert.
Von diesem Standpunkt aus fällt es dann zumindest leicht, der Band zu attestieren, dass ihr neues Album "Automatic Thrill" auf jeden Fall wesentlich besser ist als der Vorgänger. GLUECIFER bieten einmal mehr ein solides, bodenständiges Rock'n'Roll-Erlebnis und schaffen es diesmal, auch wieder prägnantere Songs zu schreiben, die im Kontext zum derzeitigen Schaffen der anderen Urgesteine der einstigen skandinavischen Rock-Explosion bestehen können.
Zur Erinnerung: GLUECIFER bildeten vor einigen Jahren zusammen mit den HELLACOPTERS und den BACKYARD BABIES so etwas wie das Triumvirat einer heftig brodelnden skandinavischen Rock-Szene und haben maßgeblich Anteil daran, dass Skandinavien-Rock heutzutage international etabliert ist.
Alle drei oben genannten Bands haben sich allerdings über die Jahre recht ähnlich entwickelt. Weg vom spannenden, wilden und ungehobelten Rock'n'Roll und hin zum gemäßigten, gesättigten und berechenbaren Rock.
Das muss nicht unbedingt schlecht sein, denn alle drei Bands machen ihren Job nach wie vor noch relativ gut und liegen weit über dem Durchschnitt, aber die Luft ist halt mittlerweile auch irgendwie raus.
Somit bleibt die Erkenntnis, dass "Automatic Thrill" zwar eine wirklich gute Platte ist, die Zeiten einer "Riding The Tiger", als man GLUECIFER noch als die Kings of Rock verehrte, aber sicherlich niemals wiederkehren werden.
(36:18) (07/10)
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