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SOKO LINX

Auf die Fresze. Fertig. Los!

Auch wenn ich mit dem ersten Text der Scheibe so meine diversen Probleme habe (ein Trio mit Sturmhauben aus Leipzig-Connewitz fabuliert davon, Scheiben einzuschmeißen), bin ich doch schnell ganz gut drinnen in einer außergewöhnlichen musikalischen Underground-Reise, hoffentlich mit Sahnehäubchen statt Sturmhaube. Nicht nur dass sogar ein gewisser Sebastian Krumbiegel den Song „Allein rumstehn“ veredelt oder Rodi von 100 KILO HERZ sich bei der „Demokratienpilzkultur“ mit ins Zeug gelegt hat, die gesamte weitere Scheibe vermag mächtig zu brillieren! Sei es durch einen Punk-Smasher wie „Sehnsucht nach Retropia“, der noch mit einem eindrucksvollen Video untermalt wird, oder sei es durch einen ehrlichen, traurigen Song wie „Stiefmütterchen“, der mit seiner Gefühlsbetontheit sogar an die Labelmates MEGATON erinnert. Des weiteren könnte man echt meinen, Farin Urlaub sei hier am Mikrofon, aber der schmeißt ja nun auch keine Steine. Enorm ist jedenfalls die Stimmlage, aber eben bisweilen sehr ähnlich. Und wer weitere Referenzen bei den Leipzigern benötigt, der wird mit einem Verweis auf die tollen SUPERNICHTS sicher sehr einverstanden sein. Auch die Electro-Anleihen fügen sich prima ins Gesamt- und Klangbild ein, so dass hier echt von einem starken Produkt die Rede ist. (Nicht nur weil ein Kartoffelsalatrezept im schönen Beiheft mitgeliefert wird.) „Sansibar“ ist dann noch ein Lied, das ich prominent erwähnen mag, da es fast schon als Disco-Pop durchgeht – und es dennoch absolut gelungen rüberwächst!