Oh, wie sehr diese Band zur aktuellen Staffel von „Twin Peaks“ passen würde, und wie nah sie sich, ohne es bei den Aufnahmen zu ahnen, am tatsächlichen Sound bewegen. Mächtige Dronetürme, die einen Astronauten mit einem Saxophon im Ohr bis zum Erreichen der Stratosphäre begleiten, bis endlich selige Ruhe einkehrt.
Das ist die eine Seite des Quartetts, die andere bewegt sich im selben Lynch-Universum, das auf gezacktem Boden zu entrücktem pheromongeschwängertem Sound langsam, ganz langsam tanzt. Wären die Drone-Songs nicht Bestandteil des Gesamtwerks, könnte man zu dieser Platte – wie auch zu denen davor – einfach nur ganz entspannt und sehr lange vögeln.
Die Croonervocals animieren ebenso dazu wie das stets präsente Saxophon. Ein Instrument, das Himmel und Hölle sein kann, je nachdem wie es gespielt wird. Wer noch nichts von dieser Band kennt, aber Bohren mag, der sollte sich hiermit großzügig beschenken.
Musik für Autounfälle im frühen Morgengrauen, lange Fahrten mit der ersten U-Bahn zurück in die Vorstadt, wenn die Drogen langsam abklingen, und Alpträume, aus denen man nicht erwacht, weil man sich vor dem Zubettgehen drei Valium eingeworfen hat.
Wie alles von dieser Band extrem spannend. Vom Gebrauch harter Drogen zu dieser Platte rate ich ausdrücklich ab.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #133 August/September 2017 und Kalle Stille
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