DALE COOPER QUARTET & THE DICTAPHONES

Metamanoir

Aaah, was für ein genialer Bandname! Die Mutter aller anspruchsvollen TV-Serien hat einen neuen Soundtrack, der die tiefe Liebe zu einem Gesamtkunstwerk ultimativ zum Ausdruck bringt. Die Rede ist von Twin Peaks, der unerreichten Serie von David Lynch, die mit einer eigenen Ästhetik (die vielen sagenhaft schönen Frauen) und einem eigenen Soundtrack glänzte.

Nach deren Chefermittler FBI-Agent Dale Bartholomew Cooper und seinem kleinen schwarzen Aufnahmegerät hat sich diese Band aus Brest benannt. Musikalisch perfektionieren die drei Herren mit jeder Menge Gastmusikern das, was David Lynch, Julee Cruise und Angelo Badalamenti für die Serie als Soundtrack geschaffen haben, ohne dabei stumpf zu kopieren.

Der wohl coolste und düsterste Bar-Jazz bekommt eine Frischzellenkur, plus ein paar Ausflüge in Ambient- und Ritual-Regionen, was der Sache aber keinen Abbruch tut. Ganz klar nichts für die meisten unter euch, wer aber auch mal zwei Stunden bei einem BOHREN-Konzert stillsitzen und zuhören kann, der sollte hier nicht lange zögern.

Ein wenig „heller“ als der CLUB OF GORE, auch weil fast jeder Song Gesang bietet, aber nicht minder abgedreht und nahezu nicht mehr von dieser Welt. Vögeln kann man zu dieser Musik auch prima, der Erste allerdings, der dazu Räucherstäbchen statt Absinth reicht, gehört sofort entmündigt.

Bin hin und weg!