Genau, Stoner-Rock, da war doch mal was ... Vor ein paar Jahren hatte sich da ein Genre etabliert, in dem NEBULA als von Ex-FU MANCHU-Mitgliedern gegründete Band automatisch eine Position in den vorderen Startreihen einnahmen.
Und dann geschah, was immer geschieht: Das Genre boomte und es kamen immer mehr Bands dazu, vor allem reichlich schlechte, die außer extrem abgehangenem Hardrock nichts zu bieten hatten und nur mit billigstem Riffrock aus der Seventies-Mottenkiste nervten.
Da fiel es schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen, und in der Folge traf so eine Art Sippenhaft alle Bands, die sich an dieser anpsychedelisierten, trockenen, elektrobluesigen Rock-Variante versuchten.
Nur ein paar wenige Bands haben das steigende Desinteresse am Genre insgesamt überlebt, die anderen machen jetzt Dance-Punk oder Metalcore, und die Szene hat sich auf einen harten Kern reduziert.
NEBULA, um auf den Punkt zu kommen, sind neun Jahre nach Bandgründung immer noch dabei, haben Album Nr. 4 raus und sich dafür mal eben drei Jahre Zeit gelassen. Neu ist der Bassist, einen gewissen Tom Davies haben Eddie Glass und Ruben Romano da rekrutiert, und ansonsten ist alles wie gehabt, ist das Trio vom Intro "Orbit" an unverkennbar, rührt einmal mehr gekonnt in der Rock-Ursuppe der Seventies und kommt damit zwar nicht merklich über die Vorgaben von DEEP PURPLE, HAWKWIND und Co.
hinaus, aber das störte bei den ersten drei Scheiben ja auch keinen. "Controlled" oder "Fruit of my soul" sind großartige, mitreißende Rocknummern, perfekt in Szene gesetzt von Produzentenlegende Daniel Rey, das Solo-Gitarren-Genudel bleibt unter der Wahrnehmungsgrenze, und NEBULA erweisen sich auch als Meister der Abwechslung, haben mehr als nur eine Songvariation zu bieten, wie beispielsweise das loungig-lockere "Fruit of my soul" beweist (das freilich auch von SANTANA sein könnte ...) "Apollo" strebt nicht zu den Sternen, aber bis zum Mond, da reicht es.
(37:58) (07/10)
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