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BREEDERS

All Nerve

Die Reunion der PIXIES vor vier Jahren kann man getrost in die Kategorie „tragisch gescheitert“ einordnen, denn mal abgesehen von der unbefriedigenden musikalischen Ebene hinterließ auch der überraschende Abgang der langjährigen Bassistin Kim Deal während der Aufnahmen zu den drei EPs, die dann zum Album „Indie Cindy“ kombiniert wurden, einen schalen Beigeschmack.

Vor zwei Jahren entstand dann ein weiteres schwaches PIXIES-Album namens „Head Carrier“ ohne Deal, von der es erst jetzt ein neues musikalisches Lebenszeichen in Form der reanimierten THE BREEDERS in der „Last Splash“-Besetzung von 1993 gibt.

Die Ironie mag dabei sein, dass THE BREEDERS ihre Platte beim alten Hauslabel der PIXIES veröffentlichten und drei Songs mit Steve Albini aufgenommen haben, der bereits dem PIXIES-Klassiker „Surfer Rosa“ seinen speziellen Sound verpasste.

Auch wenn „All Nerve“ zehn Jahre nach dem letzten THE BREEDERS-Album „Mountain Battles“ (eine Eigenproduktion von Kim Deal und Schwester Kelley) nicht der wirklich große Wurf geworden ist, fühlt man sich hier eher zu Hause als beim oft banalen aktuellen Rock-Sound der PIXIES.

Zwar dümpeln manche Nummern etwas zu uninspiriert vor sich hin, manches könnte auch deutlich angriffslustiger klingen, aber insgesamt spielen die BREEDERS immer noch diesen charmant rumpeligen, ungeschliffenen Indierock, der bereits ihre Frühwerke ausgemacht hatte.