JOAN OF ARC

A portable model of CD

An Labels wie Initial, Doghouse oder Jade Tree finde ich sehr interessant, wie sie sich in den letzten Jahren von mehr oder weniger typischen Hardcore-Labels wegentwickelt haben, hin zu Musik, die ich im weitesten Sinne und ohne das abfällig zu meinen, als Indie-Rock bezeichnen würde.

Das geschah freilich nicht ohne Fundament, sondern mit der Wegentwicklung der Labelbands bzw. deren Musikern von HC-Stereotypen. Obwohl ich über die Herkunft der JOAN OF ARC-Musiker nichts weiss, würde ich sie in diesen Kontext einordnen.

Das Problem von Labels wie den genannten sehe ich allerdings darin, dass zumindest hierzulande progressiver Indie-Whatever durchaus ein breites Publikum findet, sich die Käufer aber ignoranterweise auf alteingesessene Labels wie Touch & Go, City Slang etc.

beschränken und sich allein schon beim Geruch von Hardcore-Stallduft abwenden. Tja, selber schuld, ihr ignoranten, Spex-lesenden Blödbacken, denn mit dieser Scheuklappenattitüde übersieht man dann halt Bands wie JOAN OF ARC.

Die wurden von Casey Rice produziert, der ja seine Finger auch schon bei TORTOISE, SEAM oder LIZ PHAIR im Spiel hatte, und ohne J.O.A. mit diesen zu vergleichen, ist das feeling schon ein ähnliches.

Sie verbinden hier trashige Elektronik-Spielereien mit ruhigem, akustischem Gitarrenplinkern, wechseln abrupt von Lagerfeuer zu kurzen Rockattacken und sind dabei eines nie: gewöhnlich. Eine ruhige, aber doch spannende Platte, die immer für eine Überraschung gut ist.

Und noch was: Ich verabscheue Leute, die nicht über den Tellerrand ihres bevorzugten Musikstils hinausschauen können und deshalb Platten wie diese weder verstehen können noch wollen.