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Niko aus Paderborn

Es gibt Menschen, die lesen das Ox schon (fast) so lange, wie es das Heft gibt, also seit 1989. In dieser Serie werden einige davon vorgestellt. Diesmal: Niko aus Paderborn

Bitte stell dich vor.
Ich heiße Niko, bin mittlerweile 44 Jahre alt, lebe genauso lange in Paderborn und arbeite dort als Zahntechniker.

Kannst du dich noch erinnern, seit wann du das Ox liest und wo du es damals gekauft hast?
Das muss zum Anfang der Zweitausender Jahre gewesen sein. Da hat sich mein Radius vergrößert, ich glaube, ich bin auf Konzerten im Ruhrgebiet mit dem Ox in Berührung gekommen. Die ersten Ausgaben habe ich mir am Bahnhofskiosk besorgt, bin dann aber auch zügig Abonnent geworden.

Was waren damals deine Lieblingsbands, welche sind es heute?
Es fing an, als ich das Video zu „Bob“ von NOFX auf Viva gesehen hab. Ab dem Zeitpunkt habe ich alles, was irgendwie ähnlich klingt, aufgesogen. Meine Lieblingsbands waren also daraufhin NOFX, BAD RELIGION, BOUNCING SOULS, GREEN DAY, aber auch noch die Bands der Grunge-Welle. Heute lass ich’s auch gern mal etwas ruhiger angehen. MOGWAI und RUSSIAN CIRCLES und vieles, was in die Richtung geht, höre ich gern. Aber eben auch die MENZINGERS und nach wie vor BAD RELIGION. Die veröffentlichen bis heute überragende Alben. Müsste ich eine Lieblingsband aussuchen, wäre es BAD RELIGION.

Was denkst du, warum bist du dieser Punk/Hardcore-Jugendkultur bis heute treu geblieben? Was bedeutet sie dir heute?
Mein gesamter Freundeskreis hat sich durch die Musik gefunden und aufgebaut. Und viele meiner damaligen Freunde sind es auch heute noch. An Gesprächsthemen mangelt es also nicht. Keine Ahnung, ob das auch ohne Musik so gekommen wäre. Ich vergleiche das immer mit Fußball: Ich gehe auf kleine Konzerte von lokalen Bands, Heimspiel, oder ich fahre auch mal weiter weg für ein Konzert, Auswärtsspiel. Als Fußballfan hat man ja auch Freunde und Gleichgesinnte. Bei uns ist es eben die Musik geworden.

Bitte gib uns eine schmeichelhafte Antwort auf die Frage, was dir fehlen würde, wenn es das Ox nicht mehr gäbe.
Eine Lektüre, die ich immer wieder gern zur Hand nehme, um drin zu blättern und Input zu kriegen. Ich habe unzählige Bands durchs Ox kennengelernt. Und ich freue mich auch immer ein bisschen, wenn ich ein Review einer Band von Freunden oder Bekannten finde.

Was liest du als Erstes im Ox, was eher selten?
Zuerst lese ich die News, wie es sich gehört. Dann arbeite ich mich über die Interviews, die mich interessieren, zu den Reviews vor. Und „Aus dem Tagebuch eines Gewinners“ lese ich auch fast immer. Die Kolumnen lese ich selten. Da muss ich schon im Urlaub sein, und keinen Lesestoff mehr haben.

Das Ox hat sich im Laufe der Jahre musikalisch geöffnet, jedoch ist der Fokus auf Punk und Hardcore geblieben. Wie ist es mit deinem Musikgeschmack?
Ähnlich, aber anders. Ich bin über Grunge zum Punk und dann zum Hardcore gekommen. Ein bisschen Metal war und ist auch immer dabei gewesen. Jetzt bin ich froh, dass es Genres wie Post-Rock und Neo-Grunge gibt. Es gibt immer was Neues zu entdecken, und trotzdem feiere ich die alten Sachen immer noch. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn es NIRVANA nie gegeben hätte. Wohlmöglich wäre ich Fußballfan.

Gibt es ein besonderes Erlebnis, das du mit dem Ox verbindest?
Ich hatte mal einen Stand auf dem Flohmarkt. Ist schon ewig her. Unterm Tapeziertisch stand ein Karton voll mit alten Ox-Ausgaben, für die ich keine Verwendung mehr hatte. Niemand hat den Karton beachtet. Bis ein junger Typ ewig lange in der Kiste gekramt und Hefte durchgeblättert hat. Wir kamen ins Gespräch, und er war sehr interessiert an den Heften, kannte das Ox aber bisher nicht. Ich habe ihm dann den Karton samt Inhalt geschenkt. Wohlmöglich habt ihr seitdem einen neuen Leser.

Was findest du gut am Ox?
Die Attitüde! Wenn man zum Vergleich mal in eine Rock Hard-Ausgabe anschaut, dann weiß man, glaube ich, was ich meine.

... und was sollten wir endlich mal ändern – abgesehen von der kleinen Schrift?
Ich kann nur für mich sprechen, aber die CD brauche ich nicht mehr.

Und was wolltest du uns schon immer mal sagen?
Ohne euch persönlich zu kennen, scheint ihr eine gute Truppe zu sein.