OCEANO

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Nicht edgy

Adam Warren ist seit 2007 Sänger der Band aus Illinois und damit am längsten dabei, denn von den Gründungsmitgliedern von 2006 ist keins mehr übrig. Mit fast zwanzig Ex-Bandmitgliedern ist die Liste lang, aber seit knapp zehn Jahren ist das Line-up mehr oder weniger stabil. Adam selbst scheint aber in sich zu ruhen und denkt weder in Genres noch interessiert er sich groß für die Szene an sich.

OCEANO gelten für viele hauptsächlich als Deathcore-Band, ein Genre, das es schon eine Weile gibt und das seine Höhen und Tiefen erlebt hat – wie denkst du über Deathcore im Jahr 2024 allgemein und das Etikett Deathcore für ­OCEANO?

Ich habe aufgehört, auf Genres zu achten, wenn es um die Musik geht, die ich mache. Ich konzentriere mich hauptsächlich darauf, mit anderen Künstlern, die ich respektiere und mag, Musik zu machen, die mir Spaß macht. Nachdem ich die Musik veröffentlicht habe, ist es nicht mehr an mir, darauf einzuwirken, wie sie wahrgenommen wird.

Als eine Band, die auf eine fast zwanzigjährige Geschichte zurückblicken kann, welche Veränderungen habt ihr in der Szene gesehen – zum Guten oder zum Schlechten?
Immer mehr Leute interessieren sich für Heavy Music und das ist erstaunlich. Ich glaube, die Leute entdecken auch, dass Heavy Music nicht immer so offensiv und edgy sein muss, dass es schon fast peinlich ist und sich unecht anfühlt. Leute mit anderen Musikinteressen fühlen sich mehr eingeladen, die Musik auszuprobieren und es kommen auch mehr Familien gemeinsam zu unseren Shows, was ich sehr gerne sehe!

Glaubst du, dass die aktuelle Besetzung von OCEANO die endgültige ist? Was macht sie so besonders?
„Living Chaos“ ist das absolute OCEANO-Album, weil es unser bestes Werk bis heute ist. Was die Band angeht, möchte ich, dass sich jeder auf die Musik und die Texte konzentriert sowie auf die Dinge, die das Album ergänzen, wie Musikvideos und so weiter.

Seit „Revelation“ sind sieben Jahre vergangen, es ist viel passiert, die Musikszene und die Welt haben sich verändert und ihr seid auch älter geworden. Wie hat sich das eurer Meinung nach auf die Arbeit an „Living Chaos“ ausgewirkt?
Alter und Zeit spielen für mich im Alltag keine große Rolle. Bis ich sterbe, will ich einfach vorwärts gehen und mich in allem, was ich tue, verbessern. Einschließlich meiner Musik und Kunst. Im Laufe der Zeit habe ich festgestellt, dass sich meine Fähigkeiten ausgeweitet haben, dass ich klüger geworden bin, was meine Arbeit und den Aufbau von Freundschaften und Verbindungen innerhalb der Branche angeht, und dass die Fangemeinde von OCEANO und meiner Arbeit immer größer wird. Und für all diese Dinge bin ich dankbar!