Wir wollen verrückte Gigs, wir wollen das Publikum auf der Bühne haben, wir wollen Schweiß, wir wollen Sex, wir wollen eine Rock‘n‘roll-Revolution, wir wollen alles! Mit dieser Vision gründete John Robb, der ehemalige Frontmann der MEMBRANES, 1995 GOLD BLADE. Bekannt wurden die MEMBRANES bereits in den 80ern mit ihrem überkandidelten Trash-Noise-Pop-Punk. „Wir waren das Zentrum des Undergrounds in Großbritannien. Wir kannten alle Bands, wir waren die zentrale Anlaufstelle für Kontakte und Telefonnummern. Wir halfen vielen anderen Bands zusammen zu kommen. Ich denke, da haben wir einiges geleistet.“ Aber scheinbar nicht genug, denn John Robb gründete, zusammen mit dem ehemaligen MEMBRANES-Gitarristen Keith Curtis, die fünfköpfige Band GOLD BLADE. „Wir haben uns Mitte der 90er Jahre gegründet, denn es gab damals in Großbritannien keinen Rock‘n‘Roll. Wir wünschten uns eine ‚High Energy Punk Szene‘ und wir bekamen sie! Wir absolvierten in zwei Jahren über 300 Gigs und verbreiteten unsere Botschaft. Viele der Bands, die heute diesen Rock‘n‘Roll spielen, kamen damals zu unseren Konzerten. Wir haben sie infiziert. Wir wollten etwas erreichen, und es sieht so aus, als scheint es zu funktionieren.“
Nach mittlerweile drei Alben und mit Songs wie „Strictly Hardcore“ oder „Do You Believe In The Power Of Rock‘n‘Roll“ haben GOLD BLADE scheinbar ihr Ziel erreicht. Live strahlt John Robb eine ungeheure Energie aus, und er erinnert dabei stark an Joe Strummer. Woher nimmt John Robb diese Kraft und diesen unglaublichen Enthusiasmus? Schließlich wurde der Rock‘n‘Roll-Lifestyle bereits zu MEMBRANES-Zeiten ausreichend zelebriert. Heute liebt John Robb den Rock‘n‘Roll und eine gesunde Lebensweise – ein Widerspruch? „Ich bin voller Energie und möchte nicht träge und lahmarschig werden. So wie manche andere Band – die rauchen Dope und sehen schon ziemlich alt aus. Wir glauben einfach an die Kraft des Rock‘n‘Roll. Die Musik inspiriert uns, die Gitarren bringen dich dazu, dich zu bewegen, Sie bringen dich in Stimmung. Beim Gig einfach nur still und cool auf der Bühne zu stehen – das wäre die totale Lüge. Wir sind keine Snobs und haben keine ‚Hang-Ups‘, um irgendwie cool zu wirken. Unsere Gigs sind immer eine großes Miteinander. Wir zelebrieren gepflegten Rock‘n‘Roll und Punkrock.“
Überhaupt sind alle Bandmitglieder mehr oder minder im Musikgeschäft tätig. „Jeder macht etwas mit Musik. Es ist für uns alle ein ‚24 Stunden, 7 Tage die Woche-Ding‘.“ Zwischen den GOLD BLADE-Touren schreibt John Robb Bücher wie „The Nineties - What The F**k Was That All About?“ über die britische Musikszene und hält Vorträge über die Geschichte und Entstehung des Punkrock. Er würzt diese Vorträge mit Ausschnitten aus seiner TV-Serie über Punkrock. „Ich mache eine Menge für das Fernsehen. Im Hauptfernsehprogramm kann ich als ‘Experte/Kritiker‘ hemmungslos über diese ganze Pop-Scheiße herziehen, haha! Und letztes Jahr fragte mich jemand, ob ich eine zehnteilige Serie über die Entstehung/Geschichte des Punkrock machen möchte. Das war eine großartige Aufgabe. Ich habe alle aus den frühen Punk-Tagen interviewt: von Johnny Rotten, über Penny Rimbaud von The CRASS, bis hin zu Mensi von den UPSTARTS. Die Serie ist gut geworden, wenn jemand eine Kopie auf DVD haben möchte, soll er sich melden.“
Und was steht für 2004 an? GOLD BLADE haben zwei neue Gitarristen, im April wurde ein neues Album aufgenommen, das im Herbst veröffentlicht wird. „Und es wird euch verdammt noch mal überraschen!“
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