FYSISK FORMAT

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Das Herz des norwegischen Undergrounds

Wenn es einen Platz gibt, an dem das Herz des norwegischen Undergrounds schlägt, dann ist das Fysisk Format. Die Heimat von vielen aufregenden jungen Punk-, Hardcore-, Noise- und Metalbands aus Oslo und Umgebung. Mitte Juni hat das Label seinen zehnten Geburtstag mit einem zweitägigen Festival im autonomen Kulturzentrum Blitz gefeiert. Das Ox war auch eingeladen. Hier ist unser Bericht.

Gar nicht so einfach, Tiger Records zu finden, den Plattenladen, in dem auch das Label Fysisk Format untergebracht ist. Vom Flughafen aus geht es zwanzig Minuten mit dem Zug zur Central Station in Oslo. Von dort aus etwa zehn Minuten zu Fuß zum Youngstorget, einem Platz, an dem das große Gewerkschaftshaus steht. An dessen Rückseite befindet sich klein und unscheinbar das Ziel der Reise: Tiger Records. Direkt neben dem Büro der Anonymen Alkoholiker. Adresse: Hammersborggata 18. Der Laden ist so groß wie ein durchschnittliches Wohnzimmer. Nur kann man hier alles finden, was das Herz des Musikfans begehrt: Platten, CDs, Kassetten, Fanzines, T-Shirts und andere Merchandise-Artikel. Am Tresen steht ein Mann mit schulterlangen, dunkelbraunen Haaren und einem Grinsen im Gesicht. Der Dreh- und Angelpunkt in diesem kleinen Universum: Kristian Kallevik. Bei ihm fühlt man sich sofort gut aufgehoben. Kristian feiert bald seinen vierzigsten Geburtstag und erzählt, dass es für ihn schon immer ein Kindheitstraum war, eine Platebutikken, also einen Plattenladen und ein eigenes Label zu betreiben.

Vor 15 Jahren ist er durch Zufall bei Tiger Records gelandet und gleich hängengeblieben. „Ich war eigentlich bei Tiger Records, um ein Poster für ein Festival für experimentelle Musik namens ,Save As Milk‘ aufzuhängen“, erzählt Kristian. „Das hatte ich mit Freunden organisiert. Dann bin ich mit dem Typen hinter dem Tresen ins Gespräch gekommen. Und ich denke, so nehmen die meisten guten Dinge in unserer Branche ihren Lauf. Menschen, die selbst etwas aufziehen, finden zueinander. Dann führte eines zum anderen und so bin ich vom Festival in den Plattenladen gewechselt.“ Allerdings haben die beiden gerade mal sechs Monate zusammengearbeitet, bevor Kristian eines Morgens einen Anruf von dessen Vater bekommen hat: sein Sohn ist tot. Plötzlich gestorben. Quasi aus heiterem Himmel. Er wurde gerade mal 36 Jahre alt. Und die große Frage war natürlich: Wie geht es mit Tiger Records weiter? Kristian wagte den Sprung ins kalte Wasser und übernahm den Laden ohne große Erfahrung im Plattenbusiness.

Aber es lief gut und fünf Jahre später gründete er sein eigenes Label Fysisk Format. „Der entscheidende Impuls kam durch die anhaltende Krise, in der sich die Musikindustrie zu diesem Zeitpunkt befand“, sagt Kristian. „Damals sorgten legale Downloads und Plattenformen wie Napster für großes Chaos. Zur gleichen Zeit kamen YouTube und Spotify auf und keiner konnte mehr einschätzen, wie sich das Musikbusiness entwickeln würde. Also fühlten wir uns berufen, ein Zeichen zu setzen und die Bands zu unterstützen, die es unserer Meinung nach verdienten, gehört zu werden. Fysisk Format war unsere Reaktion auf das ganze Kuddelmuddel dieser Zeit. Wir wollten eine starke Stimme sein, die dir sagt: Diese Platte musst du hören.“ 2008 war Fysisk Format geboren. Die Rettung des „fysisk format“, des physischen Formats vor dem Download. Das erste Album, das auf dem Label veröffentlicht wurde, war „Ride The Relapse“ von HAUST. Kristian kannte die Jungs aus dem Plattenladen, und nachdem er ein paar Songs gehört hatte, stand die Entscheidung fest. Seitdem hat das Label aus dem Herzen Oslos Tonträger vieler verschiedener Genres veröffentlicht.

Die Labelarbeit passiert im Keller von Tiger Records. Eine enge Wendeltreppe führt in einen schmalen Raum nach unten, in dem sich bekritzelte Kartons mit Platten und CDs bis unter die Decke stapeln. Dazwischen zwei kleine Schreibtische mit Laptops. Hier unten begegnen mir Erik und Eivind, die fleißig Mails beantworten, Briefumschläge befüllen und Adressaufkleber ausdrucken. Wenn man sich umdreht, fällt immer etwas um oder herunter. Aber die Mitarbeiter hier sind an die Enge gewöhnt und bewegen sich routiniert durch das Lagerchaos.

Fysisk Format ist inzwischen viel mehr als ein Label. Die kleine Firma kümmert sich aktuell zum Beispiel auch um das Merchandise der Black-Metal-Band MAYHEM oder den Webshop für das neue Album der Elektrorocker DATAROCK. In den Anfangstagen kamen die meisten Bands direkt aus Oslo, aber inzwischen hat Fysisk Format auch viele Künstler aus allen Teilen Norwegens unter Vertrag genommen: dem an der Westküste gelegenen Stavanger oder Tromsø im hohen Norden. Der jüngste Release, das Debütalbum von ATTAN, trägt die Nummer 123. Die magische Nummer 100 im Labelkatalog prangt auf dem Debütalbum von Hilma Nikolaisen. Sie ist die Schwester von Ivar Nikolaisen, dem Frontmann der spektakulären Labelmates THE GOOD, THE BAD AND THE ZUGLY. Was die Fysisk Format-Bands vereint, sind die Verbindungen untereinander. Sie sind befreundet, haben den gleichen Produzenten, gehen ins gleiche Studio oder helfen sich einfach gegenseitig. Viele sind Stammkunden bei Tiger Records, arbeiten dort oder gehen gemeinsam auf Tour. Yngve Andersen zum Beispiel, Gitarrist von BLOOD COMMAND, hat das jüngste Album von ONDT BLOD produziert. Henrik Øiestad Myrvold, Bassist von HAUST, spielt auch Gitarre bei OKKULTOKRATI. „Viele Bands arbeiten eng zusammen“, erklärt Kristian. „Es gibt aber auch jede Menge Meinungsverschiedenheiten. Nicht alle teilen die gleichen ästhetischen Ansprüche. Es gibt eine starke Strömung unter unseren Bands, die sich nicht besonders für Marketing interessieren. Sie kehren dem Publikum den Rücken zu und geben sich ihren musikalischen Experimenten hin. Und dann gibt es andere bei Fysisk Format, die die größte Band der Welt werden wollen. Ich selbst genieße diese Mischung, aber diese beiden Fraktionen können nicht lange gemeinsam in einem Raum sein.“

Dieses Wochenende feiert Fysisk Format Geburtstag. Zehn Jahre. Kristian Kallevik hat neun Bands seines Labels eingeladen und zwei Tage das Blitz gebucht, ein autonomes Kulturzentrum in der Pilestredet 30. Wir laufen etwa zehn Minuten durch den staubigen Vaterlandtunnelen, biegen um drei Ecken und sind da. Ein Protestbanner empfängt uns am Eingang. Solidarität mit französischen Autonomen, vermute ich. Mein Norwegisch ist schlecht. „Blitz ist ein sehr spezieller Club hier in Oslo“, erklärt Kristian. „Ein Ort, vor dem manche Leute Angst haben, weil sie denken, da sind vor allem gewaltbereite Punkrocker zu Hause. Aber das ist natürlich pure Einbildung. Blitz ist nämlich vor allem ein selbstverwaltetes autonomes Kulturhaus. Sie betreiben ein vegetarisches Café, ein eigenes Tonstudio und viele politische Initiativen haben dort einen Platz gefunden. Da geht es vor allem um klassische linke Themen wie Anarchie, Feminismus oder Tierrechte. Es hat eine lange Tradition des freien Denkens.“ In den Neunzigern gab es einige harte Auseinandersetzungen mit Neonazis. In den Achtzigern waren Leute aus dem Blitz an gewalttätigen Protesten gegen Margaret Thatcher und den amerikanischen Verteidigungsminister Caspar Weinberger beteiligt. Diese Demos entwickelten sich schnell zu Straßenschlachten mit der Polizei. Und auch bei den Oslo Riots in den Nuller Jahren, ausgelöst durch Proteste gegen den Krieg im Gaza-Streifen, haben sie mitgemischt. Die Legende sagt, dass Varg Vikernes, der verurteilte Mörder und einziges Mitglied der Black-Metal-Band BURZUM, das Blitz in die Luft jagen wollte. Bei seiner Verhaftung wurden 150 Kilogramm Sprengstoff und 3.000 Schuss Munition gefunden.

An diesem Wochenende ist das Blitz vor allem eins: Home of Rock’n’Roll. Das Programm beginnt am Samstag mit DUVEL, einer blutjungen Band, die gerade erst ihr Debütalbum „Attempts At Speech“ veröffentlicht hat. Drei Jungs aus Vororten von Oslo, alle 21 Jahre alt. Ihr Sound ist düsterer Post-Punk, ziemlich rotzig gespielt. Der Sänger Jack Holldorff hat eine faszinierende Ausstrahlung, irgendwo zwischen Kurt Cobain und Brian Molko. „Wir haben das Album hier im Keller vom Blitz aufgenommen“, erzählt Jack im Interview. „Mit Björn, dem Haustechniker. Wir haben einfach ein paar Bier eingepackt, sind ins Studio gegangen und nach zwei Tagen waren wir fertig. Ein paar Jahre lang habe ich im Blitz mitgearbeitet, aber inzwischen nicht mehr.“ DUVEL gehören zum Nachwuchs von Fysisk Format.

Die nächste Band hat schon ein paar Jahre mehr auf dem Buckel. ATTAN spielen brutalen Metal: Wildes Geschrei, brutale Doublebass-Attacken und zwei brachiale Gitarren. Ein Inferno aus dem hohen Norden. Die Bandmitglieder stammen aus der Provinz Finnmark im Norden, leben aber inzwischen alle in Oslo. „Wo wir herkommen, ist es die Hälfte des Jahres stockdunkel und eiskalt“, erzählt Bassist Fritz-Ragnvald Rimala Pettersen im Interview und grinst. „So sind die Lebensbedingungen da. Das beeinflusst unsere Musik natürlich sehr. Wir wollen einfach energiegeladene, aggressive Musik machen, die unser Innerstes ausdrückt. Und unsere Herkunft aus dem Norden prägt dieses Bild natürlich.“ ATTAN gibt es seit drei Jahren. Dass sie mit ihrem Debütalbum „End Of“ bei Fysisk Format gelandet sind, ist für sie fast selbstverständlich, erklärt Fritz. Alle anderen Optionen waren uninteressant. „Fysisk Format ist die einzige Heimat für eine Band wie uns“, meint Fritz und lacht laut auf. „Der Stellenwert dieses Labels in den letzten zehn Jahren in der Szene ist unantastbar. Es gibt natürlich noch ein paar andere Labels, aber keines mit der Qualität von Fysisk Format. Wir wollten das Album keinem anderen geben. Wir haben ihnen einen Song geschickt, ein Showcase-Festival gespielt und der Vertrag war in trockenen Tüchern.“

Das Blitz ist inzwischen brechend voll. Rund 300 Gäste drängen in den Saal. Am Eingang wird kaum noch bar bezahlt. Die meisten Gäste halten dem Mann an der Kasse ihr Handy-Display mit einem QR-Code unter die Nase. Am Tresen gibt’s Dosenbier, jeder zweite trägt eine kreisrunde Dose mit Snus in der Hosentasche. Der Tabak wird in kleinen Portionen unter die Oberlippe gestopft und verbreitet dort seine Wirkung. Das Rauchverbot interessiert im Blitz niemanden so richtig. Auch das ist ein Teil der Autonomie. Auf der Bühne geht’s weiter mit HARABALL aus Kongsberg. Fünf Jungs, die schon in diversen Hardcore-Bands aktiv waren und jetzt druckvollen Rock’n’Roll spielen. Mitreißend, melodiös und energiegeladen. HARABALL spielen diesen für Fysisk Format so typischen Sound: eine Mischung aus Black Metal, Rock’n’Roll, Noise und Punkrock, die Bands wie TURBONEGRO oder KVELERTAK weltbekannt gemacht haben. Ein Sound, den Bands wie ÅRABROT, KORRUPT oder OKKULTOKRATI gepflegt und weiterentwickelt haben und der sich wie ein roter Faden durch den Labelkatalog zieht. Großen Anteil an diesem Markenzeichen hat Ruben Willem, der Gitarrist von HAUST, der in den zehn Jahren des Bestehens von Fysisk Format unzählige Alben produziert hat.

„Der Fokus von Fysisk Format liegt nicht auf dem finanziellen Erfolg. Uns sind der musikalische Wert und die gute Zusammenarbeit zwischen Künstler und Label viel wichtiger“, erklärt Kristian Kallevik die Philosophie seines Labels. „Unser finanziell wohl erfolgreichster Release war wohl ,Cult Drugs‘, das jüngste Album von BLOOD COMMAND. Das ist eine der Bands, die das Überleben des Labels sichern. Wir arbeiten aber seit unserer Gründung sehr vorsichtig. Wir stellen immer sicher, dass wir das Risiko, viel Geld zu verlieren, überschaubar halten. Deshalb verdienen wir wahrscheinlich auch nicht viel, aber wir gehören nun einmal nicht zum spekulativen Teil des Musikbusiness. Unser Ziel ist es nicht, den großen Massen unsere Musik näherzubringen.“

Momentan beschäftigen das Label Fysisk Format, der Laden Tiger Records und der damit verbundene Vertrieb außer Kristian Kallevik drei Vollzeitkräfte und drei Teilzeitmitarbeiter. Neben Norwegen sind die wichtigsten Märkte für Fysisk Format England, die Benelux-Staaten und Deutschland. Oslo steht auf der Liste der zehn teuersten Städte in Europa, deshalb ist Kristian froh, in der winzigen Location mitten in Oslo bleiben zu können. Denn die Gentrifizierung schlägt auch in der Hauptstadt Norwegens gnadenlos zu. Das Haus am Youngstorget hat eine lange politische Vergangenheit. Nach dem Zweiten Weltkrieg hielten Gewerkschaften auf diesem Platz ihre großen Versammlungen ab. Ein symbolträchtiger Ort für die Sozialdemokratie Norwegens. Das Haus, in dem Tiger Records untergebracht ist, gehört dem norwegischen Gewerkschaftsbund. Sonst wäre der Plattenladen wahrscheinlich schon lange nicht mehr im Zentrum Oslos. Die Miete ist ziemlich punkerfreundlich und Kristian Kallevik bekommt von seinen Vermietern jede Menge Support, sagt er. „Sie genießen es, ein bisschen Gegenkultur im Hinterhaus zu haben.“

Im Blitz geht es inzwischen weiter auf der Bühne: THE GOOD, THE BAD AND THE ZUGLY legen los, der absolute Höhepunkt des Abends. Eine phänomenal gute Hardcore-Show mit allem, was dazu gehört. Menschen, die durch die Luft fliegen. Menschen, die ins Mikro schreien. Menschen, die von der Bühne springen. Blut, Schweiß, echte Tränen. Die Stimmung ist auf dem Siedepunkt, der Saal tobt. Bei SIBIIR, der letzten Band des Abends, machen sich dann erste Ermüdungserscheinungen breit. Der von Hardcore geprägte Metalsound aus Oslo hätte sicher mehr Aufmerksamkeit verdient, aber mein Körper will nicht mehr. Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach.

Am nächsten Tag geht es frisch geduscht, ausgeschlafen und erholt wieder ins Blitz. Den Anfang machen IMSOMNIAC BEARS. Fröhliche, sonnige Popmusik mit zwei Keyboards, Bass und Schlagzeug. Aber irgendwie packt mich dieser Sound nicht. Danach wird es nostalgisch. KOLLWITZ hatten schon viele Jahre kein Konzert mehr gespielt und gelten seit ihrer Gründung vor zwölf Jahren als eine der wichtigsten Punkbands aus der Hafenstadt Bodø im Norden Norwegens. Viele im Publikum sind wegen dieser Band gekommen. Ähnlich historisch ist der Auftritt von HAUST. Ihr Debütalbum „Ride The Relapse“ war das erste Album bei Fysisk Format, deshalb spielen sie es in voller Länge. Es ist die einzige Show dieser Art. Sänger Vebjørn Guttormsgaard Møllberg sieht ein bisschen aus wie Rob Tyner von MC5. Ein pummeliger Lockenkopf, der sich für den besonderen Auftritt Augenbrauen und Schnurrbart leuchtend blau gefärbt hat. Die wilde Show verlangt dem Publikum die letzten Energiereserven ab.

In einer Ecke des Saals steht Gustav Jørgen Pedersen, Gitarrist von SPURV. Seine Band hat soeben ihr zweites Album bei Fysisk Format herausgebracht. Ganz untypisch für dieses Label: instrumentaler Post-Rock. „Alle Songtitel vom Album ergeben zusammen ein Gedicht“, erzählt mir Gustav in der Umbaupause. „Und ,Myra‘ heißt das ganze Gedicht, das kann man mit Sumpf oder Moor übersetzen. Moore gehören zu den gefährdeten Bereichen unserer Umwelt. Und wir wollen mit dem Album unsere Zuneigung zu den Teilen der Natur ausdrücken, die versteckt bleiben sollen. Die mysteriösen, schwer zugänglichen Orte, die wundervoll anzuschauen sind.“ SPURV verwenden ein ganzes Arsenal an Instrumenten für ihre Musik: drei Gitarren, Schlagzeug, Bass, Posaune, Cello oder Geige. Fast wie ein kleines Orchester. Gustav selbst hat gerade seinen Doktor in Kunstgeschichte gemacht. „Die meisten von uns haben in Doom Metal-Bands gespielt. Wir wollten alle etwas Neues ausprobieren“, erklärt er. „Melodien und Strukturen und all die Dinge, die in anderen Bands zu kurz kommen. Deswegen haben wir SPURV gegründet. Anfangs noch als Seitenprojekt, aber irgendwann merkten wir alle, dass es uns viel mehr Spaß macht als unsere bisherigen Bands. Also haben wir alles andere hingeschmissen und uns nur auf dieses Projekt konzentriert.“

Ebenfalls ein Nebenprojekt ist BEACHHEADS. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum ist Februar 2017 bei Fysisk Format erschienen. Eine Powerpop-Band aus Stavanger an der Westküste Norwegens. Gitarrist Vidar Landa und Bassist Marvin Nygaard verdienen ihr Geld bei KVELERTAK und können deshalb beim Jubiläumsfest nicht dabei sein. Aber die Verbundenheit zwischen dem Label und der inzwischen weltweit bekannten Metalband ist groß. „KVELERTAK haben ihr erstes Demo im Studio von Ruben Willem aufgenommen“, erklärt Kristian Kallevik. „Obwohl KVELERTAK inzwischen eine riesengroße, international erfolgreiche Band ist, sind diese Jungs am Boden geblieben und kommen immer wieder bei uns im Laden vorbei, hängen hier ab und kaufen Platten. Sie nehmen oft Bands von Fysisk Format mit auf Tour, deshalb waren sie immer wieder Türöffner für uns. Das sollten wird nicht als selbstverständlich betrachten. A-HA haben ganz sicher nicht so vielen Newcomer-Bands geholfen. KVELERTAK haben immer Kontakt zum Underground gehalten und nutzen ihre Popularität, um den Nachwuchs aus Norwegen zu unterstützen. Das war immer enorm wichtig für uns.“

Und während es draußen fast bis Mitternacht taghell ist, gehen im Saal vom Blitz so langsam die Lichter aus. Zeit für eine Ruhepause. Ich muss mich in der Kneipe erst mal auf einen Stuhl setzen. Oslo schafft mich. Aber im Keller von Tiger Records laufen schon wieder die Vorbereitungen für den nächste Release auf Fysisk Format auf Hochtouren. Auf in die nächsten zehn Jahre ...