Der Tourmanager. Es gibt wahrscheinlich keine Person auf Tour, die so viel falsch machen kann wie der Tourmanager. Eure Dorfkombo mag noch so sympathisch sein, wenn die Tourleitung nicht weiß, wie man mit Veranstaltern, Konzertbesuchern, Hands und vor allem der Band und der restlichen Crew umgeht, ist das gesamte Projekt zum Scheitern verurteilt. Zum Glück gibt es einen großen Markt an hochprofessionellen Tourmanagern, die dieser Herausforderung gewachsen sind. Das war gelogen. Gibt es nicht. 99 Prozent aller Tourmanager sind selbstverliebte Arschlöcher, die es selbst nie in eine Band geschafft haben und sich auf Tour benehmen wie die Axt im Wald.
Der Mercher. Wir alle haben diesen einen Kumpel, der nichts drauf, aber immer Zeit hat. Der einzige Job, den man diesem Vollversager zuweisen kann, ist der Verkauf eurer T-Shirts. Ein großer Fehler. Wer jeden Abend bekifft mit dem Arsch zum Kunden am Merchtisch rumhängt, ist nicht nur überflüssig, sondern sogar schädlich für eure Tour. Wenn dann noch eine offene Flasche Oettinger-Bier in die T-Shirt-Kiste fällt und es am Rechnen im Zahlenraum von 100 scheitert, ist klar: es war ein großer Fehler, einen Mercher mitzunehmen.
Der FOH. Wenn euer Publikum mal wieder aus den Mitgliedern der Vorbands, dem gelangweilten Veranstalter und dem Typ, der die Getränke auffüllt, besteht, beginnt in der Regel direkt nach der Show die Suche nach einem Schuldigen. Ein dankbares Opfer ist der Front of House, der Herr der Regler. Schließlich ist er verantwortlich für euren Sound und die Beschallung eures erbärmlichen Publikums. Ohne Zweifel, der FOH kann definitiv viel falsch machen. Genau wie im Tonstudio gilt aber auch auf der Bühne das unumstößliche „Scheiße rein – Scheiße raus“-Prinzip. Anstatt also darüber zu philosophieren, ob die Gitarren ein wenig mehr Mitten gebraucht hätten und ob der Gesang draußen laut genug war, empfehle ich, das Problem an der Wurzel zu packen. Ihr braucht keinen FOH, sondern ein paar mehr Tage (oder Jahre) im Proberaum.
Der Licht-Mensch. Wenn es eine Person gibt, die euch so richtig das Geld aus der Tasche zieht, ohne auch nur den Hauch eines Mehrwerts zu bringen, dann steht diese hinter dem Lichtpult. Geblendet von großen Hallenproduktionen mit Pyrotechnik, Strobo-Terror und Crowd-Blindern entschließt ihr euch, mal ein bisschen Kohle in die Hand zu nehmen und jemanden fürs Visuelle zu engagieren. Auf dem Notebook sieht die inszenierte Lightshow auch ziemlich cool aus. Wenn die ranzigen Clubs, in denen ihr auftretet, aber außer einer Leuchtstoffröhre, einem Deckenfluter und ein paar Energiesparlampen nichts zu bieten haben, kann selbst der talentierteste Licht-Magier nicht mehr tun, als sechzig Minuten lang im Takt auf den „On/Off“-Schalter zu drücken. Jeden Cent wert.
Euer Bassist. Ständig besoffen, trägt tagelang die gleichen Klamotten, packt nicht mit an, besitzt kein eigenes Equipment, sieht scheiße aus und kann nicht spielen. Sagt mir einen vernünftigen Grund, warum so jemand mit auf Tour kommen sollte.
Wenn ihr meinem Rat folgt und die ganze Mischpoke zu Hause lasst, spart ihr eine Menge Geld. Noch schlauer ist es allerdings, gar nicht erst auf Tour zu gehen. Auf dem Ohr seid ihr aber leider taub.
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