BULLET FOR MY VALENTINE

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Bullet 2.0

BULLET FOR MY VALENTINE sind wieder da! Nachdem sie 2018 auf ihrem letzten Album „Gravity“ sanftere Töne angeschlagen haben, kommen sie mit dem neuen, selbstbetitelten Album in voller Härte zurück. Nicht umsonst betrachtet die Band die neue Ära als Bullet 2.0, wie uns Gitarrist Padge im Interview erzählt. Via Zoom begrüßt er uns in seiner walisischen Heimat auf dem Land, wo er, wie er sagt, einsam wie Edward Scissorhands lebt, und spricht außerdem über ihren Auftritt beim Download Festival und erklärt, was Matts (voc) Haarlänge mit der Härte des Albums zu tun hat.

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch, es ist nicht mehr lange, bis euer siebtes Album erscheint.

Vielen Dank, am 22. Oktober, wenn sich nichts geändert hat. Ich freue mich darauf, es zu veröffentlichen, es ist schon zu lange her.

Im Presseinfo wird Matt zitiert, dies sei der Beginn von Bullet 2.0 – kannst du erklären, was das genau bedeutet?
Es fühlt sich an wie ein neuer Aufbruch. Ich glaube, beim letzten Album war alles ein bisschen in der Schwebe, und die Band machte einige seltsame Phasen durch, persönlich und beruflich. Es scheint so, als ob sich das Blatt jetzt gewendet hat. Alles hat sich eingespielt, alles ergibt Sinn. Es ist, als wären wir stärker als je zuvor und mit dieser Platte im Rücken sind wir hoffentlich nicht mehr aufzuhalten.

Müssen sich die Fans auf große Veränderungen einstellen?
Nein, nein, es wird das übliche Bullet-Feeling sein, wir werden live alles so gut und so professionell wie möglich gestalten, aber ich glaube, die Energie wird durch die Decke gehen. Wir sind Feuer und Flamme und wollen das auch auf die Bühne bringen. Es ist schon so lange her, dass wir eine richtige Tour gemacht haben. Wir sind auf dem Download Pilot Festival aufgetreten und es war fantastisch, also können wir es kaum erwarten, damit auf Tour zu gehen und diese Songs im Rahmen einer großen Produktion zu spielen. Wir sind alle schon aufgeregt und hoffen, dass alles nach Plan läuft.

Was hat sich für euch privat und musikalisch verändert, dass ihr bei diesem Album eine andere Richtung eingeschlagen habt?
„Gravity“ war eine seltsame Sache. Matt wollte, dass dieses Album erscheint, weil es so persönlich ist. Aber ich glaube, dieses Album hat uns in eine komplett andere Richtung gelenkt, und ich denke, ohne „Gravity“ wäre diese Platte vielleicht nicht so heavy geworden. Ich war schon immer ein Metal-Typ. Es fühlt sich einfach großartig an, weil jeder an der Platte beteiligt war und jeder etwas mitgeschrieben hat. Wir sind jetzt einfach bereit loszulegen.

Kann man also sagen, dass mit dem neuen Album eine ganz neue BFMV-Ära beginnt, da das Album härter und dazu noch selbstbetitelt ist?
Ich denke schon, ja. Es fühlt sich einfach alles richtig an. Ich meine, es war von Anfang an heavy. Ich glaube, es war allen klar, dass es ein hartes Album werden würde. Niemand hat sich beschwert, alle waren bereit dafür. Die Songs wurden einfach immer härter und härter. Das Album „Bullet For My Valentine“ zu nennen, fühlte sich richtig an – Bullet 2.0, ein selbstbetiteltes Album, das aus der Asche dieser Pandemie aufsteigt.

Ihr habt auch den Instagram-Account der Band neu gestartet – ist das ein Teil von Bullet 2.0 und auch ein Abschließen mit der Vergangenheit?
Ich denke schon. Alles entwickelt sich immer schneller in diese digitale Richtung, ob es nun soziale Medien, Discord oder Patreon-Seiten sind, die wir jetzt zum Laufen gebracht haben. Und ich denke, das war auch der richtige Zeitpunkt, denn nachdem wir zwei Jahre lang im Lockdown waren, hat sich alles ins Internet verlagert, so dass wir uns auf das Online/Digitalteam um uns herum konzentrieren mussten. Sie haben das sehr gut gemacht. Wir versuchen, uns selbst dabei so viel wie möglich einzubringen. Ich kann das nicht, ich weiß nicht, wie man sich einloggt oder ausloggt, aber die anderen kennen sich wirklich gut aus. Wir haben uns mit den Fans unterhalten und ihnen neue Songs vorgespielt. Ich war in meiner ganzen Karriere noch nie so beschäftigt, aber es ist eine ganz andere Sache. Es ist nicht so physisch wie das Gitarrenspiel auf der Bühne, es ist alles digital, eine zweidimensionale Welt. Es ist ziemlich seltsam, aber ich weiß, das wird in Zukunft eine große Rolle spielen. Leider oder zum Glück ist das der Weg, den wir gehen müssen.

Ein weiteres Indiz für eine neue BFMV-Ära ist, dass „Parasite“, das erste Stück des Albums, ein ganz besonderes Intro hat. Am Anfang sind Schnipsel von beliebten BFMV-Songs zu hören. Was ist die Intention dahinter?
Es ist einfach eine Hommage an unsere Karriere, ein paar Highlights von bestimmten Songs auf unserem Weg als Band. Ich glaube, es gibt einen Song von jedem Album, ich bin mir nicht ganz sicher, haha. Ich überspringe es immer, um zu „Parasite“ zu kommen, haha, aber es ist eine wirklich coole Idee. Ich habe nicht erwartet, dass es sich so entwickelt, aber das hat es und ich denke, es funktioniert, wenn wir das live spielen, bevor wir auf die Bühne kommen – und die Fans werden es auch mögen. Und es wird auch ein Countdown sein, also werden wir die Songs runterzählen, bis wir auf die Bühne kommen – es ist ziemlich aufregend.

Im Allgemeinen schlagt ihr einen härteren, aggressiveren Ton an. Ist das die aufgestaute Frustration, die wir der durch die Pandemie verursachten Isolation verdanken? Ist das Album ein Ventil für die Zeit im Lockdown?
Tasächlich ein bisschen, aber nicht komplett. Am Anfang war es schwierig, wir wussten nicht so recht, wie wir die Platte fertigstellen sollten und wie wir sie wegen der Isolation und des Lockdowns zusammen schreiben können, aber wir haben es hinbekommen. Ich glaube, es hat sich wirklich gelohnt und sehr positiv war für das Ergebnis der Platte. Ich kann mir vorstellen, dass wir das beim nächsten Mal wieder so machen, natürlich ohne den Lockdown. Aber ja, wir waren alle sauer, wütend, es ging allen auf die Nerven, nicht nur uns, und nach dem, was wir in der Vergangenheit durchgemacht haben, während „Gravity“ und in den Jahren davor, war da eine Menge aufgestauter Energie, eine Menge Wut, und das alles schien jetzt herauszukommen. Ich denke, das alles hat zu einer besseren Platte geführt. Aus etwas massiv Negativem ist etwas super Positives entstanden. Ironischerweise hat uns dieser Lockdown wirklich geholfen.

Viele Leute haben in den Kommentaren unter euren beiden Musikvideos gescherzt, dass die Härte eurer Musik mit Matts Haarlänge zusammenhängt – je länger sein Haar, desto härter der Sound. Glaubst du, da ist etwas Wahres dran?
Vielleicht ist es wie bei Samson, der den Löwen besiegt, vielleicht ist sein Haar das Geheimnis seiner Kraft! Wie bei He-Man und seinem Schwert.

Als ihr vor zwei Monaten als Headliner beim Download Pilot wart, konntet ihr eure erste Single „Knives“ bereits einem Live-Publikum präsentieren. Wie war das Feedback?
Es war super gut. Wir haben den Song als zweites Stück gespielt, also ziemlich früh im Set. Es war einfach toll, ihn live zu spielen. Es ist mal was anderes, weil es so lange her ist, dass wir unser letztes Set gespielt haben, also war es schön, etwas Neues zu spielen, und es kam wirklich gut an. Ich freue mich schon darauf, das Stück in Österreich wieder zu spielen, wir haben ein weiteres Pilot-Festival in Österreich, Nova Rock, dort werden wir sicherlich diesen Song und „Parasite“ spielen.

Wie war das Festival sonst so, es ist ja schon etwas her, dass es solche Veranstaltungen gab.
Es war wirklich gut. Ich wollte nicht, dass es zu Ende geht. Etwa zwei Songs vor Ende unseres Auftritts wurde mir klar: Wenn das Set vorbei ist, gehst du nach Hause, setzt dich auf dein Sofa, bist ein Niemand und tust wieder nichts. Das war wirklich erschütternd, aber insgesamt war es erstaunlich. Alle hatten eine tolle Zeit. Es war schön, Leute zu treffen, die wir schon seit Jahren nicht mehr gesehen haben, es war also wie Rock’n’Roll-Weihnachten.

Wenn du in die Zukunft blickst, hast du schon irgendwelche Ideen, in welche Richtung das nächste Album gehen wird?
Keine Ahnung! Auf unserem neuen Album haben wir auf „Gravity“ zurückgeblickt und das gab uns diese Richtung, aber für die Zukunft ist es schwer zu sagen. Es könnte ein akustisches Rockabilly-Album werden.

Es gibt also eine Menge Möglichkeiten, keine Einschränkungen?
Keine Begrenzungen, keine Regeln, keinen Plan. Wir werden einfach sehen, was passiert, wenn wir dort ankommen. Ich hoffe, es wird heavy.