We’ve been crying now for much too long / And now we’re gonna dance to a different song / I’m gonna scream and shout til my dying breath / I’m gonna smash it up til theres nothing left
Oooh ooh smash it up, smash it up, smash it up
People call me villain oh it’s such a shame / Maybe it’s my clothes must be to blame
I don’t even care if I look a mess / Don’t wanna be a sucker like all the rest
Oooh ooh smash it up ...
Smash it up
Smash it up, you can keep your krishna burgers / Smash it up, and your Glastonbury hippies / Smash it up, you can stick your frothy lager / Smash it up, and your blow wave hairstyles
We’ve been crying now for much too long ...
Oooh ooh smash it up ...
And everybody’s smashing things down / I said everybody’s smashing things down yeah
1979 standen THE DAMNED vor einem Scherbenhaufen. Nach zwei Alben hatte Gründungsmitglied, Gitarrist und musikalisches Mastermind Brian James die Band verlassen. Da James sämtliche Songwriting-Credits für sich beanspruchte, bekamen die verbliebenen Bandmitglieder keine Tantiemen und waren damit trotz ihres bisherigen Erfolgs auch finanziell schlecht aufgestellt. Vom neuen Label Chiswick dazu verdonnert, frischen Output zu liefern, wechselte Captain Sensible vom Bass an die Gitarre und Algy Ward übernahm – nach einem kurzen Gastspiel von Lemmy Kilmister – den Bass. Die Neufindungsphase führte schließlich dazu, dass jedem Bandmitglied unabhängig davon, wie viel es tatsächlich zu einem Song beigesteuert hat, offizielle Credits zugesichert wurden.
Auf die erste in dieser Weise entstandene Single „Love song“, ein Top-20-Hit in den UK Singles Charts, folgte im Herbst 1979 schließlich „Smash it up“. Inhaltlich dem ersten Eindruck nach ausschließlich auf Krawall gebürstet, war der Song ursprünglich von Sensible konzipiert als zweiter von insgesamt vier Teilen (die Teile 3 und 4 kamen jedoch nie wirklich über den Demostatus hinaus). Er folgte auf einen ruhigen ersten Track, den Sensible gemeinsam mit Drummer Rat Scabies als Hommage an den kurz zuvor bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Marc Bolan geschrieben hatte.
Nachdem erste Instrumentaldemos des zweiten Teils eingespielt worden waren, steuerte ein Mitglied der trink- und schlagfreudigen DAMNED-Gefolgschaft Croydon Punks Ltd. den Titel und eigentlichen Aufhänger der Lyrics bei. Und die „Glastonbury hippies“? Als Aufruf zur Revolution will die Band das Lied rückblickend aber nicht verstanden wissen: „Wenn überhaupt ging es um jugendlichen Frust“, sagt Scabies dazu, musikalisch gepaart mit „einer echten Pop-Sensibilität, die aber subversiv genug ist, um nicht Mainstream zu sein“. Abgrenzung könnte man damit hier als eigentliches zentrales Thema benennen – vom Mainstream außerhalb wie auch innerhalb des engeren Punkrock-Kreises. Welche Punkband setzt schon ein Epos in vier Teilen in die Welt? Oder verwendet eine Orgel als Rhythmusinstrument?
BBC1 sah das selbstredend anders, viel zu anarchisch und gewaltfördernd sei das Ganze, hatte aber inzwischen aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt, verzichtete auf eine öffentlichkeitswirksame und verkaufsfördernde offizielle Verbannung der Single aus ihrer Radioplaylist und ignorierte sie schlichtweg. Damit konnte man allerdings nicht verhindern, dass John Peel im Rahmen seiner Show „Smash it up“ doch spielen ließ, die Single auf Platz 35 der UK Singles Charts kletterte und langfristig Kultstatus erreichte. Coverversionen gibt es entsprechend reichlich, bekanntere unter anderem von den POSIES, als Teil des Soundtracks zu „Batman Forever“ von THE OFFSPRING und für „Learning English, Lesson 1“ gemeinsam mit Captain Sensible eingespielt von DIE TOTEN HOSEN. Größere Veränderungen daran vorzunehmen, hat sich allerdings keiner getraut. Das Stück ist auch gar nicht so einfach zu spielen, wie man zunächst glauben mag. Wer das nachprüfen will, greift zu „Machine Gun Etiquette“ und spielt „Smash it up“ gemäß der vom Captain persönlich verfassten Comic-Anleitung inklusive Tabs gleich selbst nach.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #128 Oktober/November 2016 und Anke Kalau
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