Was bitte schön habt ihr euch dabei gedacht? Wie kann man denn auf die Idee kommen, einen derartig idiotisch elektronisch verzerrten Gesangspart auch noch direkt in das erste Stück einzubauen? Klar, Kunst versteht der Pöbel nicht und der Schaffende, respektive die Schaffenden wollen meist auch gar nicht, dass eben jener sich auf das eigene Werk einlässt, also wird die Spreu vom Weizen getrennt, aber mit so was, Freunde, kann man auch schnell auf die Schnauze fallen, da bleibt am Ende nur noch Spreu und der Pöbel haut sich den Bauch mit dem Weizen voll.
Erschwerend und schon meine Geduld arg strapazierend kommt dann noch der Einsatz eines Saxophon hinzu. Saxophone sind doch ausschließlich dazu da, um einem total auf die Eier zu gehen, oder um Jazzgedudel zu machen, was auch nur dazu gut ist, Selbiges zu bewirken.
Also, der Anfang erst mal direkt ein Griff ins Klo. Tja, und so richtig kriegen die Kölner den Arm auch nicht mehr aus der Schüssel. Da mag man gerne von psychedelischen Parts reden, Krautrock und Punk-Attitüden anführen, aber wenn man dann trotzdem was ganz anderes macht, bringt das auch alles nix.
Eher, auch wenn man es abstreiten mag, Progrock-Funk-Gedaddel. Was die Qualität der Band ausmacht, ist leider genau das, was mich ungeheuer nervt. Stilwechsel, einer nach dem anderen. Da wird gejammt ohne Pause und das gesamte durchaus professionelle Können dargelegt.
Aber, und die Frage ist durchaus berechtigt, wozu? Die letzten beiden Stücke des Albums versöhnen dann ein klein wenig, was an etwas klareren Songstrukturen einerseits liegt und am Gesangspart andererseits.
Das Album ist nämlich eigentlich bis auf kurze Ausnahmen instrumental gehalten, was natürlich dem Gefrickel mehr Raum lässt, als im Rahmen eines strukturierten Songs. Löblich auch, dass man das Album komplett in Eigenregie fertig gestellt hat, aber Nachbarschaft hin, Nachbarschaft her, ich bin nicht für die Sache zu gewinnen.
(30:06) (03/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #80 Oktober/November 2008 und Christian Meiners
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