SICKER MAN

Zu gegen

Hinter SICKER MAN steckt Tobias Vethake, der in diversen Bands mitgewirkt und zwischenzeitlich sein eigenes Label gegründet hat. Auf diesem veröffentlicht er mit „Flower My Decay“ nun ein Pop-Album. Das, so Vethakes Ansatz, steht abseits von den aalglatten Folk- und Rock-Songs, die das Werbefernsehen dominieren.

Damit nimmt er den Mund jedoch etwas voll: Ecken und Kanten finden sich wenige. Die zehn streicherunterfütterten Songs changieren zwischen zuckersüß-harmlos und affektiert-angestrengt und haben den Weltschmerz stets gepachtet.

Tut nicht weh, manchmal aber gut, wie im Fall von „Heaven’s a machine“. Ein weiteres Standbein Vethakes ist das Komponieren von Filmmusik. Parallel zu „Flower My Decay“ erscheint mit „Zu gegen“ eine 12“, auf der sich der in Berlin lebende Künstler cineastischer Atmosphäre widmet.

Die Mischung aus neo-klassischen – von den Streichern lässt Vethake ungern die Finger – und schimmernden Ambient-Sounds kriecht behutsam unter die Gänsehaut. „Timeliner“ wagt sogar einen aggressiven Ausbruch.

Abgerundet wird die Veröffentlichung durch eine digitale Zugabe in Form eines Remixes des Titeltracks und einem Bonus-Song. Ein grundsolides Instrumentalalbum für den zerebralen Filmprojektor.