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JULIA SHAPIRO

Zorked

Ein Kompilation-Album zu einer Auswahl der bekanntesten Tarotkarten schreiben? Genau das plant die Shapiro-Kollaborateurin Bree McKenna (CHILDBIRTH, TACOCAT) und liefert Julia mit der Death-Karte auch gleich eine Steilvorlage für den „Zorked“-Opener. Mächtig düster mahlt „Death (XIII)“ vor sich hin und lässt ein für Shapiro-Verhältnisse ungewöhnlich hartes Album erwarten. Als Ausdruck einer Todessehnsucht im wörtlichen Sinne will sie das allerdings nicht verstanden wissen: „I probably wrote this song in about a day, taking inspiration from Alejandro Jodorowsky’s interpretation of the Death card (which he calls ‚The Nameless Arcanum‘) in his book The Way of Tarot. The Death card is often feared by people who don’t fully understand its meaning, but it can actually be seen as the transformation needed in order to start fresh and cleanse yourself. In other words, it can be seen as a new beginning (which is partly why it’s the first song on the album).“ Und so überrascht es auch nicht, dass der Rest der Platte nicht ganz so finster ausfällt. Glitzernd bitter-süßer Shoegaze mit viel Fuzz, Reverb und Chorus, der von einer isolierten Zeit in einer neuen Umgebung erzählt und dabei auch mal ein paar Trompetenklänge einbaut. Direkt in den ersten L.A.-Lockdown umgezogen, da liegt der Gedanke, sich wegzusprengen (zork out) nicht wirklich fern.