PURE SOUND ist ein Projekt, das Vince Hunt (ex-A WITNESS, einer der großen Protagonisten der C86-Bewegung) und Harry Stafford (ex-INCA BABIES) ins Leben gerufen haben. Der Name des Albums ist Programm und als Zeitreise gedacht: auf einem dunkel gehaltenen und mit Samples sowie diversen Einspielungen vom Band versehenen Industrial-Sound, der durch einen stoischen Bass von Stafford geprägt wird, werden die Gesänge und Choräle der Chaingangs der Inhaftierten eines texanischen Gefängnisses der dreißiger Jahre gelegt - beispielsweise die von James "Ironhead" Baker, einem der bekannten Anführer dieser Chaingangs.
Teilweise werden in den Songs auch die von ihrem damaligen extremen Leben geprägten Gedichte der Goldschürfer, die sich um den Yukon-River ansiedelten, im Originalton verarbeitet (dabei wurden Auszüge aus den über 70 Jahre alten Aufnahmen vom Originalband gesamplet).
Das Ganze kommt zudem mit einer geballten Ladung verzerrter Gitarre daher - beigesteuert von dem hierauf spezialisierten Gitarristen Colin Grimshaw - und auch Harry Stafford selbst legt seine dunkle Stimme ab und an im Rahmen einer einleitenden Textpassage über die Songs.
Die Musik ist extrem Soundtrack-kompatibel und könnte die Basis für einen sehr authentischen (Dokumentar-)Gefängnisfilm sein. Allerdings ist "Yukon" mit seinen acht Tracks nicht ganz so morbid und abgedreht wie der Soundtrack von John Hillcoats Gefängnisfilm "Ghosts Of The Civil Dead", wie er einst von Nick Cave, Mick Harvey und Blixa Bargeld geschrieben wurde - dennoch: großes Kino, welches man sich aber erarbeiten muss und das nicht zwingend leichte Kost ist, die nebenbei aufgenommen werden kann.
(34:53) (8)
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