T-Model Ford ist neben Cedell Davis wohl einer der radikalsten Fat Possum-Musiker. Nach dem aus Sprechgesang, Gejodel (!) und disharmonischem Geklopfe bestehenden Opener "If I had wings" beginnt übergangslos der roh aggressive, sich monoton wiederholende Gitarrensound, der schon Fords letztes Album "Pee-Wee Get My Gun" auszeichnete.
Mit minimalsten Mitteln wird hier eine Form von Blues produziert, die gerade wegen ihre Ungeschliffenheit und Ursprünglichkeit ihresgleichen sucht. Das funktioniert wie schon bei R.L. Burnside auch bei dem recht gelungenen Remix-Versuch dieser Platte, der aber ein Einzelfall bleibt.
Auch wenn das für die meisten im letzten Jahr erschienen Fat Possum-Platten gilt, könnte ich mir gerade T-Model Fords Album locker von morgens bis abends anhören, ohne daß sich irgendwelche Ermüdungserscheinungen einstellen würden.
Was für ein unglaublicher Gitarrist, der wohl wahrscheinlich nicht mehr in die Verlegenheit kommen wird, in seinem Leben noch sieben oder mehr weitere Platten aufnehmen zu müssen. Was in diesem Fall wirklich schade ist, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Leuten, die einfach nicht wissen, wann es Zeit ist, das Feld zu räumen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #39 Juni/Juli/August 2000 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #34 I 1999 und Thomas Kerpen