YEAR OF THE HORSE

Bereits 2004 erschien Jim Jarmuschs „Year Of The Horse“ bei Arthaus/Kinowelt, jetzt gibt es die DVD neu aufgelegt in der Rolling Stone Music Movies Collection im DigiSchuber. Der wahre Neil Young-Fan dürfte diesen „Konzertfilm“ von 1997 wahrscheinlich bereits besitzen, den Jarmusch, nachdem Young 1995 die Musik zu dessen Film „Dead Man“ aufgenommen hatte, quasi als Liebeserklärung an Neil Young und seine langjährige Band CRAZY HORSE inszeniert hatte, mit der er Höhen und Tiefen seiner Karriere zusammen erlebt hatte.

Ein umglamouröser Blick auf die Welt des Rock’n’Roll mit einigen höchst intensiven Konzertszenen (von Songs wie „Tonight’s the night“, „Sedan delivery“, „Barstool blues“ oder „Like a hurricane“), Interviews und Archivmaterial, wo auch noch mal das Schicksal von Gitarrist Danny Whitten (das Young auf seinem Album „ Tonight’s The Night“ verarbeitet hatte) und Produzent David Briggs näher beleuchtet wird.

Ein Blick hinter die Kulissen, den Young aber im Gegensatz zu anderen amerikanischen Rockgrößen noch nie gescheut hat, was bis heute seine Ausnahmeausstellung ausmacht. Wie von Jarmusch nicht anders erwartet, eine insgesamt sehr um Realismus bemühte Angelegenheit, schon bedingt durch den unperfekten Look des Films, ein Flickenteppich aus unterschiedlichstem Film- und Videomaterial und unter dem Strich dann doch wieder mehr als ein konventioneller Tourfilm.

Sicherlich nicht der großartigste Musikfilm aller Zeiten, aber dennoch eine schöne Bestandsaufnahme des besonderen Verhältnisses von Young und seiner Band und deren speziellem Sound. Bei der gleichnamigen Live-CD von 1997 handelt es sich übrigens nicht um den Soundtrack zum Film.