Die 2001 in Bordeaux gegründeten YEAR OF NO LIGHT sind keine Vielveröffentlicher, streng genommen haben sie mit „Nord“ (2008) und „Ausserwelt“ (2010) erst zwei Alben veröffentlicht, zu denen diverse EPs und Split-Releases kommen.
Auch „Vampyr“ ist kein neues Album, sondern ein (fiktiver) Soundtrack zum Film „Vampyr“ aus dem Jahre 1932. 2011 spielten YONL diese 71 Minuten lange Komposition auf dem Roadburn Festival live, 2012 entstand diese Studiofassung.
Musikalisch bleiben sich die Franzosen treu, allerdings ist das Album soundscapehafter und droniger, ohne jedoch auf markante Gitarrenriffs zu verzichten. Markant ist das Schlagzeugspiel, oft tribalistisch wirkend, sehr wuchtig und hallig – YEAR OF NO LIGHT erzeugen eine beklemmende Stimmung, die wiederum ihrem Namen entspricht, der wiederum, so ist zu vermuten, zu „Vampyr“ überleitet.
1816 kam es infolge eines Vulkanausbruchs in Indonesien im Jahr zuvor zu Klimaveränderungen in Nordamerika und Westeuropa, man sprach vom „Jahr ohne Sommer“, und ich vermute, dass der Bandname darauf anspielt.
In jenem Jahr wiederum war Mary Shelley zu Gast bei Lord Byron in dessen Villa am Genfer See. Das Wetter im Sommer war jedoch so schlecht, dass sich die Schriftsteller die Langeweile mit Schreiben vertrieben: Shelley schrieb „Frankenstein“ – und Byrons Arzt John Polidori „Der Vampyr“.
„Vampyr“ ist ein starkes Album, beeindruckend wie das Schaffen der Japaner MONO oder der New Yorker RED SPAROWES.
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