Bereits zu Zeiten der zweiten Thrash-Welle Anfang der Neunziger gegründet, sollte es in den folgenden Jahren nicht immer ganz rund laufen für die Wuppertaler Thrash’n’Roller ANGER, so dass sich das Trio 2008 schließlich zur Auflösung entschloss. Elf Jahre später entbrannte jedoch das Feuer erneut und man fand sich mit einem neuen Bassisten im Proberaum ein, um das Projekt wieder ans Laufen zu bringen. Leider schob die Pandemie dem Vorhaben erstmal einen Riegel vor, weshalb es bis 2022 dauern sollte, bis neues Material aufgenommen und veröffentlicht werden konnte. Und dieses hat es in sich. Wer sich eine Mischung aus Thrash-Acts wie KREATOR, SODOM oder auch DESTRUCTION und MOTÖRHEAD vorstellt, hat eine ungefähre Idee, wie die Songs des Trios klingen. Die sympathischen Jungs wissen ganz genau, wie ein guter Metal-Song funktioniert, ballern rasende Riffs über ratternde Bassdrums, während der Bass das Ganze druckvoll nach vorne schiebt, verstehen es aber auch, das Tempo zu variieren, geschickt mit Punk- und Rock’n’Roll-Vibes zu spielen und Soli einzubauen, die immer songdienlich sind und nicht in selbstgefälliges Gefrickel abdriften. Bitte mehr davon.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und Jens Kirsch