Oh wie schön, ein neues Album von HEIM. Kennt ihr das Gefühl, wenn ihr neues Material von eurer Lieblingsband hört? Das ist wie sich mit einem warmen Kakao in den Ohrensessel zu schmiegen, während der Regen von außen ans Fenster prasselt.
Vor ziemlich genau zwei Jahren fielen die Jungs aus Bamberg und Nürnberg mit der Tür ins Haus. Ihr Debütalbum „Palm Beach“ war wie ein DINOSAUR JR-Album mit deutschen Texten. Krachig, euphorisch und laut.
Liebe auf den ersten Blick. Und jetzt das zweite Album „WS“, das klingt irgendwie ganz anders. Aufgeräumter, nicht so lärmig, versöhnlicher. Aber immer noch mit dem Indie-Gitarren-Vibe der Neunziger.
Vielleicht ist der Entstehungsprozess für den Wandel im Sound verantwortlich? Seit „Palm Beach“ hatte die Band keinen Proberaum und musste viel improvisieren. Ständiges Pendeln, virtueller Ideenaustausch.
Das Album wurde dementsprechend nicht ausgiebig geprobt und dann quasi live eingespielt wie das Debüt, sondern ist Stück für Stück entstanden. Die Band war nie gemeinsam im Studio, hat alle Spuren getrennt voneinander aufgenommen.
Und das Ergebnis? Wieder grandios. Besseres gibt’s aus Portland oder Seattle auch nicht. Geholfen hat bei der Produktion wieder Christian Bethge im Rama-Tonstudio in Mannheim, der schon „Palm Beach“ betreut hat.
Eine Art „deutscher Steve Albini“.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #128 Oktober/November 2016 und Jörkk Mechenbier
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #140 Oktober/November 2018 und Wolfram Hanke