PATTI SMITH

Wolfgang Haberl

Ob nun Patti Smith, geboren 30.12.1946, mit ihrer Musik die Brücke zwischen Hippietum und Punk geschlagen hat, als Ikone für weibliche Rockmusikerinnen respektive „Godmother Of Punk“ angesehen wird, oder „nur“ mit ihrem Hit „Because the night“ assoziiert wird – ihr Einfluss ist unbestritten.

Bücher über und von Patti Smith (sie ist auch Dichterin und Fotografin und veröffentlichte 2010 mit dem Buch „Just Kids“ quasi ihre Memoiren) gibt es einige. Wolfgang Haberl versucht nun im ersten Buchteil zunächst die Personen und Bands vorzustellen, die Patti Smith seiner Meinung nach beeinflusst haben.

Von Arthur Rimbaud geht es bis zu Robert Mapplethorpe und von Allen Ginsberg bis zu JEFFERSON AIRPLANE. Danach folgen Künstler wie Michael Stipe, Kurt Cobain, Amy Winehouse und PJ Harvey, die auch ihrerseits Patti Smith beeinflussten.

Gerade bei den literarischen Einflüssen zeigt sich Wolfgang Haberl sehr fachkundig, allerdings tauchen ab und an auch einige recht plump wirkende Formulierungen auf, die nicht einer schludrigen Übersetzung geschuldet sind.

Der Zwischenteil mit einer kurzen Vorstellung verschiedener Musikszenen und -stile (CBGB’s, Post-Punk, No Wave, Riot Grrrl) enthält einige Mängel, und wichtige Bands oder Musikszenen (Cleveland, PERE UBU, DEVO) tauchen gar nicht auf.

Das wäre vielleicht noch mit der subjektiven Brille des Autors zu entschuldigen, nur leider wird der Lesefluss des Buches insgesamt durch sehr viele Querverweise in den Fußnoten auf noch folgende beziehungsweise schon behandelte Kapitel/Themen/Künstler/Lieder nachhaltig gestört.

Da sinkt die Lust, sich im zweiten Teil noch auf die Besprechung der Alben (von „Horses“ 1975 bis „Banga“ 2012) einzulassen.