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WOGGLES

Time Has Come!

„Let’s wiggle, waggle woggle!“ lautete der Refrain eines Songs von Twist-Sänger Jack Hammer aus den frühen 1960ern; er lieferte damit den perfekten Schlachtruf für eine Garage-Band aus Georgia, die 1987 um „Mighty“ Manfred Jones aka „The Professor“ zusammenfand und mit ihrem mitreißenden, schwungvollen und immer augenzwinkernden Twist’n’Roll bislang zwölf Alben füllen konnte. Die erste Scheibe, sehr passend „Teen Dance Party“ benannt, erschien 1992 auf Estrus, jenem Kultlabel, für das die Band zwei weitere Alben einspielte. Weitere Langspieler veröffentlichte Telstar: „Ragged But Right“, 2002 mit Rick Miller von SOUTHERN CULTURE ON THE SKIDS in dessen Kudzu Ranch-Studio eingespielt, „Get Tough“ sowie „Fractured“. „Wailin’“ kam auf One Louder heraus, und seit 2005 erschienen dann sechs Alben auf „Little“ Steven Van Zandts Label Wicked Cool. Der Leadgitarrist der E STREET BAND hatte ja schon von Kindesbeinen an Gefallen an Garage/Beat gefunden, und mit seiner „Underground Garage“-Radio Show kürte er immer wieder den „Coolest song on earth“. Die WOGGLES hatten diese Ehre gleich zwölfmal, genug, um damit ein komplettes Album namens „The Wicked Coolest Songs“ zu bestücken. Fünf Jahre nach diesem Sampler gibt es nun endlich ein neues, „richtiges“ Album der Band, abermals für Little Stevens Label. Darauf ziehen die fünf Musiker (plus Gäste) alle Register ihres Könnens und zaubern ein ausnahmslos krachendes, rockendes, schwitzendes und swingendes Album aus dem Hut. In ein geschmackvolles Coverartwork von Scott Sugiuchi gehüllt, knüpft es da an, wo die Single „Mr. Last Chance“ im Herbst 2023 ausklang. Den Sound des Albums definieren über weite Strecken die verwobenen Gitarrenarrangements von Shane Pringle (er trägt auch mit Keyboards zum Bandsound bei!) und Neuzugang und Teilzeit-Woggle Graham Day (sonst unter anderem bei SOLAR FLARES und den wiedervereinten PRISONERS). Der Kontakt entstand nicht zuletzt durch seine Band GAOLERS, bei denen auch WOGGLES-Drummer Dan Elextro spielt. Weitere illustre Namen halfen bei der Produktion des Albums aus, etwa Steven Van Zandt höchstpersönlich mit seinen markanten Licks, auch Greg Cartwright (REIGNING SOUND) spielt bei ein paar Nummern, Peter Greenberg (BARRENCE WHITFIELD & THE SAVAGES, LYRES, DMZ) und Pat Beers von den SCHIZOPHONICS sind auch mit dabei. Das Album entfaltet seinen Glanz aber nicht allein durch die hochwertige Performance, auch die druckvolle Produktion der Scheibe durch Drew Vandenberg im Chase Park Transduction-Studio entspricht allen garagophilen Qualitätssiegeln. Und dass gleich wieder vier designierte „Coolest Songs in the World“ – „Hole in my heart“, das anglophil angehauchte „Her majesty’s pleasure“, „Nothing more on earth“ und oben genannte Single – dabei rumgekommen sind, spricht für sich.