Der erste Gedanke nach dem allerersten Durchlauf: ach ja, sie haben die erste LP einfach noch mal so ähnlich eingespielt, ganz nett, aber ... Nach dem dritten Durchlauf muss das revidiert werden, denn ja, das Rad haben sie nach nur einer LP zwar nicht noch mal neu erfunden, aber die Details sehen doch anders aus.
Immer noch schweben über allem die allmächtigen WIPERS, immer noch könnten die Themen aus einem Sechziger-Jahre-B-Horrorfilm stammen, immer noch der bluesige Garagensound, aber es ist eben doch nicht einfach nur noch mal dieselbe LP mit anderen Vorzeichen.
Nein, die Zwischentöne sind definitiv andere. Das Mystery House braucht etwas länger als sein Vorgänger, auch weil ein Überhit wie „Forest Ray Colson“ diesmal fehlt. Gerade die Dichte an hervorragenden Stücken macht es einfach schwer, den am hellsten leuchtenden Stern unter ihnen auszumachen, und genau das ist das eigentliche Dilemma der Platte, denn es gibt keinerlei Füllmaterial oder Durchhänger.
Das DEVO-Cover ist durchaus gelungen, nur bei der Neuaufnahme der Singletracks „Lose my cool“ und „My love is a bat“ bin ich ein wenig beleidigt, denn wozu kauft man sich die Singles? Weil sie doch anders klingen, noch mehr aus der Hüfte als die LP, die als 180g-Pressung und mit schönem Artwork ein richtiges Schmuckstück ist.
Wenn die HEX DISPENSERS hier wieder touren, bist du nicht weniger als ein Depp, wenn du nicht hingehst.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Kalle Stille
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