Repetitives Schlagzeug, das so lange auf eine Stelle einprügelt, bis es den Muskel lockert. Dazu fieser Gesang, der dasselbe kann, und eine Gitarre, die gemein und brutal ist. Unter dem Strich ergibt das eine Mischung aus Noise, Post-Punk mit psychedelischen Untertönen (für die Älteren unter uns geht auch „Kraut“). Stellenweise ein ziemlicher Bastard, der nur in Zeiten wie diesen möglich ist. Eine Zeit, die für manche als Katalysator zu funktionieren scheint, um sich zusammenzurotten und die ganze Wut in eine kreative Form zu gießen. Eingespielt wurde die LP mit mehreren Gästen, die für die Vocals zuständig waren, so dass bei jedem der sechs Songs jemand anderes zu hören ist, unter anderem Paula von RAKTA. Mächtiges Brett, das auf der anderen Seite des Atlantiks als „Supergroup“ derart viele Vorschusslorbeeren eingeheimst hätte, dass diese Platte garantiert nie in meinem Reviewkörbchen gelandet wäre, weil man mit so was nur die Hefte bemustert, die davon garantiert null Ahnung haben. Fettes Biest und ein wahres Schmuckstück für den Amphetamine Reptile-Junkie.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #162 Juni/Juli 2022 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Kalle Stille