Das ist mal wieder typisch: Die beiden Pop-Beauftragten, die sich ab und an mal in der Ox-Redaktion rumtreiben, Thomas Kerpen und Ritchie Apple, fühlten sich angesichts "What's It All About" wohl etwas überfordert, faselten zu ihrer Entschuldigung etwas von "nett, aber lahm" - sogar das böse Wort Hippie glaube ich vernommen zu haben - so dass jetzt der Mann ran muss, der normalerweise zum Einsatz kommt, wenn der Rest der Redaktion zu weich für die richtig harte Musik ist.
Dabei gibt es auf dem dritten Album von Andrew Sandoval, der aber mit seinen beiden Mitmusikern nur unter seinem Vornamen firmiert, nicht eine Sekunde lang etwas zu hören, was auch nur ansatzweise als hart zu bezeichnen wäre, auch wenn die Plattenfirma behauptet, dass Andrew hier etwas aggressiver als zuvor klingt.
Irgendwo zwischen wunderschöner, zeitloser Popmusik und typischem Singer/Songwriter-Sound ist die Musik von Sänger, Gitarrist, Piano- und Orgelspieler Andrew anzusiedeln, und die überzeugt mit herrlich verträumten Melodien, gemäßigtem Tempo und einer sparsamen Instrumentierung, die aber immer wieder mal durch dezenten Streicher- und Bläsereinsatz ergänzt wird.
Aber auch der Indierock ist nicht ganz spurlos an Andrew vorbeigegangen und hier immer wieder hörbar. Es mag zwar gewagt klingen, aber die Musik auf "What's It All About" als eine Mischung aus den BEATLES, BEACH BOYS, SIMON & GARFUNKEL und den ganz späten LEMONHEADS - als Vertreter des eher seichten Indierocks - zu beschreiben, das passt einfach.
Wie gesagt: Wunderschöne Musik zum Träumen. Und ich habe meine erste Besprechung geschrieben, in der ein Vergleich zu den BEATLES auftaucht. Aber "beatle-esk" zu schreiben, habe ich mich dann doch nicht getraut.
(36:19) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und André Bohnensack