Soll man es nun Trendbewusstsein, Mitläufertum oder ausgeprägten Geschäftssinn schimpfen? Jedenfalls haben Epitaph mit MATCHBOOK ROMANCE das, was Drive-Thru mit FINCH oder Warner mit THE USED im Stall haben - ein gewinnträchtiges Zugpferd, das auf den Namen Screamo hört.
Zugegeben, diese Begrifflichkeit ist ziemlicher Mist, trifft trotzdem den Nagel ganz gut auf den Kopf. Auf dieser Debüt-EP gibt es nämlich fünf Songs zu bestaunen, die sehr fett produziert (sogar vom Chef Brett Gurewitz höchstpersönlich) die ideale Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche, aus Pop und Prügel, aus Gesang und Geschrei darstellen - dabei darf natürlich auch die Double-Bass (vgl.
FINCH) nicht fehlen. Also auch, wenn es hier etwas nach Ausverkauf stinkt - schließlich ist Epitaph nun wirklich nicht das Label, dass auf einen derartigen Sound spezialisiert ist/sein sollte - kann man sich diese fünf Songs mehr als gut geben, schließlich rulet dieser Sound momentan mächtig (vgl.
THE USED, FINCH, FUNERAL FOR A FRIEND, ALEXISONFIRE, ANATOMY OF A GHOST, A STATIC LULLABY etc.). Aber warum auch nicht, klingt eben gut, ist immer wieder spannend und erfrischend und beweist jedes Mal, was LINKIN PARK doch für eine abgefuckte, verschissen heuchlerische Popband sind.
(15.19) (8/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Jan Schwarzkamp
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Sebastian Wahle
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Jan Schwarzkamp