Ich bin hin und her gerissen, was diese Platte angeht. Sicher gefällt auch mir die extravagante Stimme und über den riesigen, wohltuenden Pop-Appeal dieser jungen, deutschen Indie Band muß man auch nicht mehr reden, denke ich.
Doch bleibt am Ende noch etwas? Ausser besagter, wirklich besonderer Stimme und der allgemeinen, poppigen Glückseligkeit, die leider immer mit den Songs aufhört und mir nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben will? Irgendwie nicht so recht...
Ich habe Respekt vor den vielen Veröffentlichungen, die diese sehr gute, deutsche Gitarren-Pop Band vorzuweisen hat und bin begeistert, von dem Arbeitspensum, das die Herrschaften abliefern.
Sicher geht es Label und Vertrieb nicht unähnlich. Man sehe sich nur einmal ihren Tourkalender an. Aber der "Stefan Raab Bundes-Vision-Song-Contest"? Die Tante von KLEE hier und da mit im Boot? Das alles hat mir zu wenig Charme, um in diesem Magazin, um von mir einen Ehrenlatz zugestanden zu bekommen.
Es zeugt mir zu wenig von Gegenrudern als mehr von "Mitmachen, denn was soll's?!" in der Plastikwelt-Unterhaltungsbranche. Das sieht nach Malochen für den Ruhm aus, statt nach ambitionierter Kunst, der der Sinn nach Schaffen und Erhalten von Gegenkultur steht.
Der Begriff "Indie" wirkt in diesem Zusammenhang geradezu fehl am Platze. Guter deutscher Pop mit hübschen Melodien und dem kommerziellen Erfolg näher, als manch andere, die weitaus beschissener klingen.
Aber auch nicht das Gelbe vom Ei. Zumindest nicht für mich.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #70 Februar/März 2007 und Jörkk Mechenbier