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WATCHING TIDES

We’ve Been So Close, Yet So Alone

Es war ja klar, dass WATCHING TIDES aus Berlin nach ihrer brillanten EP „These Years Show On My Face“ nun auch mit ihrem ersten Album auf ganzer Linie überzeugen. Mit „We’ve Been So Close, Yet So Alone“ bescheren uns die drei (!) Bandmitglieder wieder mal modernen Post-Emocore, der mit erfrischenden Drums, energetischen Riffs und melodisch-verspielten Motiven besticht. Ein Lieblingssong? Kaum zu identifizieren. Die zehn Tracks entfalten ihre Wirkung als Gesamtwerk. Atmosphärisch gelayerte Gitarren erinnern an PIANOS BECOME THE TEETH, melodiöse Gesangparts an TIGERS JAW, dazwischen viel Raum für Rohheit und Ehrlichkeit. Über allem schwebt der Midwest-Emo-Vibe der späten Neunziger sowie eine angenehm schwelende Melancholie. Inhaltlich ist „We’ve Been So Close, Yet So Alone“ eine Abrechnung mit all dem, was die Vergangenheit einst auf unseren Schultern ablud. Eine Platte mit hohem Identifikationspotenzial, die in fast jeder Lebens- und Gefühlslage den guten Begleiter mimt.