MORNING GLORY

War Psalms

Seit langer Zeit hat mich keine Platte mehr so beeindruckt und in ihren Bann gezogen! Was Ezra Kire (CHOKING VICTIM, LEFTÖVER CRACK) und seine Mannen hier abbrennen, sucht tatsächlich seinesgleichen. Das ganze Album tritt nicht als eine Folge von einzelnen Songs an, sondern als ein in sich zusammenhängendes Gebilde, weshalb es einem vorkommt, als ob die 38 Minuten ein einziges musikalisches Kunstwerk sind.

Diese Platte zelebriert zum Teil Metal-lastigen, aber stets sehr melodiösen, peitschenden Punkrock mit einem wunderbaren hymnischen Gesang, der soviel Vielseitigkeit und Abwechslung bietet, dass es eine wahre Freude ist.

Allen Songs, ach was, Hymnen steht eindeutig „I am machine gun“ voran, in dem das instrumentelle Multitalent Ezra Kire neben den vielfachen Klavierparts gar mit Bläser- und Streicherpassagen aufwartet – ohne dass es droht, pathetisch zu werden.

So wie die Songs musikalisch eine Einheit bilden, so greifen auch die Texte ineinander. Das große Thema ist dabei die Erkenntnis, dass wir alle gleich und auf dieser Erde alle in demselben Netz gefangen sind.

Aber Ezra Kire bringt auch explizit, ehrlich und sehr sympathisch seine Punk-Attitüde zum Ausdruck, wie in „Punx not dead, I am“. So etwas kann nur aus dem urbanen Moloch New Yorks kommen.

Hier stimmt einfach alles, ein absolutes Meisterwerk!