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SMILE

Wall Of Eyes

Empfiehlt man Leuten THE SMILE, die RADIOHEAD eh schon nicht mochten? Komplett fernab davon findet es nämlich nicht statt. Dem Rock fügt man jetzt noch die Präfixe Experimental und Progressive hinzu und klar ist jetzt zumindest, dass THE SMILE, bestehend aus Thom Yorke, Jonny Greenwood und Tom Skinner, kein Projekt mehr ist. Das klingt großartig, wenn THE SMILE wie bei „Teleharmonica“ immer mehr unterschiedliche Ebenen hinzufügen, die sie dann wie bei einem Jenga-Turm waghalsig wieder herausziehen. Auch das folgende „Read the room“ kreuzt Stimmungen, verbindet und trennt Melodien und Atmosphären, scheinbar nach Belieben. „Who knows what it wants from me?“, singt Yorke und so richtig weiß man es wirklich nicht. Es ist natürlich nicht alles pures Gold auf „Wall Of Eyes“. Das achtminütige Finale „Bending hectic“ fasst schlichtweg alles in schlechter zusammen, was wir vorher schon besser gehört haben. Abgesehen von einer sich warm ergießenden Gitarrenmelodiepassage im Mittelteil und dem Abfackeln aller Stärken zwei Minuten vor dem offiziellen Schluss, wird hier viel herumgekaut. Ein Lächeln ist nicht das Erste, was einem bei der Platte in den Sinn kommt. Es ist eher musikalische Horizonterweiterung und die Erkenntnis, dass die Stärke der Band darin liegt, vieles zurecht zu schieben, was sich eigentlich reibt.