Zwei Reissues des JUNIUS-Frühwerks: Auf „Vol. 1“ finden sich die zwei ersten EPs der Band. Die allerdings haben es bereits in sich, denn bereits hier ist die Band schon ziemlich ausgefeilt am Werk. Es gibt wuchtigen Post-Rock mit atmosphärischen Parts, irgendwo zwischen den DEFTONES und THE CURE angesiedelt. Das ebenfalls wiederveröffentliche Debüt „The Martyrdom Of A Catastrophist“ führt den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Das Konzeptalbum beschäftigt sich mit dem umstrittenen Werk des Psychoanalytikers Immanuel Velikovsky. Das ganze vom Sound her opulent-cineastisch aufbereitet und mit Verlikovsky-Sprachsamples angereichert. Fans progressiver Rockmusik und Muckertypen können sich dabei an der dargebotenen musikalischen Finesse und der glasklaren Produktion, die aus den Boxen perlt, ergötzen. Denn die Virtuosität der Band ist sicherlich beeindruckend. Das kleine Punk-Herz wird sich hingegen am Stadionklang des Ganzen stören. Der Gesang erinnert hier bisweilen etwas an Brandon Flowers (THE KILLERS). Das wiederkehrende Schema „Verhaltene Strophe mit wuchtigen Drums, Super-hymnischer Refrain, dramatischer Zwischenpart, Refrain ...“ weist zudem nach dem vierten oder fünften Song einige Abnutzungserscheinungen auf. Schade, denn mit mehr Dreck in der Produktion und vor allem variablerer Geschwindigkeit (und nicht nur Midtempo-Songs) wäre da deutlich mehr drin gewesen.
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