DIE GROSSE ODALISKE

Vivés, Ruppert und Mulot

Carole und Alex, zwei enorm gut aussehende, freche Französinnen, die eine ehemalige Kunstturnerin, die andere schon früh von zuhause abgehauene kleinkriminelle Cholerikerin mit dem nötigen Bauchgefühl, führen im Auftrag eines Unterhändlers Kunstdiebstähle aus.

Nach zahlreichen gelungenen Aktionen gelangweilt, werden die beiden leichtsinnig und führen ihre Raubzüge nur noch halbherzig aus. So entgehen sie nur knapp einer Katastrophe, als Alex’ Freund während eines Einbruchs per SMS Schluss macht.

Davon gänzlich unbeeindruckt, nehmen sie schon unmittelbar danach den auch für ihre Verhältnisse überdimensionierten Coup an, Ingres‘ „Die große Odaliske“ aus dem Louvre zu stehlen. Dazu engagieren sie die Motorradakrobatin und meisterhafte Schachboxerin (ja, doch, das gibt es wirklich) Sam als dritte Frau.

Fast zufällig werden die drei nebenbei zu Bossen eines Kartells in Mexiko, wollen den geplanten Kunstraub aber trotzdem durchziehen. „Die große Odaliske“ ist eine völlig schräge Geschichte mit absurd überzeichneten Charakteren: Es wird so viel geflucht, gezüngelt, gevögelt, gekokst, gereist, gerast, geflogen, geballert, getötet und zerstört, dass ein James Bond-Film dagegen so actiongeladen wie eine Folge der Bill Cosby Show anmutet.

Nachdenken sollte man darüber nicht unbedingt, konsumieren reicht vollkommen. Die fluffig-leichten bunten Bildchen spinnen ihre eigensinnige Geschichte über eine Welt, wie sie nie sein wird schon wie von selbst.

„So, endlich, ich hab Clarence auf dem Klo gevögelt. War nicht übel. – Du siehst aber nicht so aus. – Ach, weil er hinterher nur von dir geredet hat, Carole. Eine Ewigkeit lang. Ätzend.“ Manches ist eben nur Kopfkino.

Oder Provokation.