CEDRON

Valence

Ich hatte den Vorgänger „Chased By Shades“ weitaus schlimmer in Erinnerung, als sich meine Rezension dazu liest. Zwischendurch hatte ich auch die Gelegenheit, die Herren aus Söderhamn im Norden Schwedens live zu sehen.

Im AZ klingt das dann auch weitaus weniger überproduziert und aller Sample-Hokuspokus macht Platz für Wut. Und davon gibt es einige, man höre sich nur mal „Walking gravestones“ an. Das klingt lange nicht mehr nach BRING ME THE HORIZON, sondern nach BIRDS IN ROW.

Gut! Sehr gut! „Valence“ ist böse und vielseitig. Von Dissonanz, Spoken Word, purem Hass bis hin zur Hymne, alles ist möglich. Der Fokus dabei geht niemals verloren, stets hat man das Gefühl, die Band spiele, als gäbe es kein Morgen mehr.

Womit sie ja auch nicht ganz falsch liegen. Trotz allem bleibt Zeit für kleine Post-Rockige-Interludes in den Songs, nicht unähnlich Bands wie THE COLD HARBOUR, nur weitaus dosierter. Dann finden sich auf „Valence“ aber auch Songs wie „No peace without justice“, der stereotypischer nicht klingen könnte, mit seinem straighten Riffing, mächtigen Gangvocals und bekannter Songstruktur.

CEDRON schaffen es, dass das trotzdem Spaß macht, auch wenn man das Gefühl hat, THIS IS HELL, 50 LIONS oder CARPATHIAN hätten den Song vor zehn Jahren schon einmal geschrieben. CEDRON gelingt mit „Valence“ ein sehr gutes Album, dass mich weitaus versöhnlicher stimmt als der Vorgänger.

Mal schauen, ob ich mich daran dann auch noch erinnern kann.