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ANGORA CLUB

... und außerdem bist du allein

Kam das großartige ANGORA CLUB-Debüt noch zum Pandemiebeginn heraus und konnte nicht wirklich angemessen zelebriert werden, haben die vier Flensburger davon völlig unbeirrt mit Album Nr. 2 weitergemacht. „... und außerdem bist du allein“ knüpft nahtlos da an, wo „Hasenangst“ aufhört. Monotonie und Alltag, angeschlagene Psyche und andere Abgründe bilden das Fundament für zwölf Miniaturen aus dem beschädigten Leben. Herausgekommen sind heimliche Hits, wie das mitreißende „Si, Si, Fliegen“ und „Fliehender Holländer“, das den ansonsten entschlackten Punksound in der zweiten, instrumentalen Hälfte mit Synthies anreichert und weiterentwickelt. Ein Faden, den das Streicher- und Sampler-Outro von „Scheinworle / Bockholm“ wieder aufgreift. Der verspielte Basslauf in „Walt D.“, der wavige Gitarren-Zwischenpart in „Graben“ – die Schrauben, mit denen ANGORA CLUB ihren Sound verfeinern, sind dezent, aber wirkungsvoll. Herausgekommen ist ein melancholisches erstes Punkrock-Highlight des Jahres. Ich verlange: Mehr Hype.