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KREIDLER

Twists (A Visitor Arrives)

Es wird irgendwie nicht schlechter, was die 1994 in Düsseldorf gegründeten KREIDLER in schöner Regelmäßigkeit (vor zwei Jahren erschien das letzte Album „Spells And Daubs“) bei ihrer Verarbeitung von Techno- und Krautrock-Einflüssen auf Platte bannen und dabei leicht variiert ihr bewährtes hypnotisches Ambient-Post-Rock-Groove-Ex­trakt kreieren. Nur mit Bass (der mich an JAPAN erinnert), Schlagzeug und Synthie legen Thomas Klein, Andreas Reihse und Alex Paulick das Fundament für ihre gleichermaßen minimalistischen wie dicht gestrickten, von funkigen Bass/Dub-Strukturen geprägten Rhythmus-Experimente mit dezenten Anklängen von Weltmusik. Bei zwei der neun Stücke gibt es auch „Gesang“ von Natalie Beridze (könnte auch als Spoken-Word-Sample durchgehen) und Can Oral aka Khan (von KHAN OF FINLAND), wobei mir KREIDLER instrumental eigentlich lieber sind. Schön ist auf jeden Fall der Einsatz von Saxophon und Posaune bei zwei anderen Stücken, wodurch sie ihrer Musik interessante zusätzliche Impulse verleihen. KREIDLER bleiben auch auf „Twists (A Visitor Arrives)“ so elegant und entspannt, wie man es von ihnen gewohnt ist, und erzeugen mit höchstmöglicher Konzentration und Präzision wieder von Zeit und Raum entkoppelte, ästhetisch vollendete Soundteppiche.