KREIDLER

Flood

Zwei Jahre nach „European Song“ wird es mal wieder Zeit für ein neues Lebenszeichen von Alex Paulick, Andreas Reihse, Detlef Weinrich und Thomas Klein, denen in Sachen hypnotischem Techno-Ambient-Post-Rock-Groove mit DAF- und KRAFTWERK-Anklängen in Deutschland kaum jemand das Wasser reichen kann.

Wie das knallgelbe Cover mit der blauen Feder darauf zu deuten ist oder ob der Titel „Flood“ (die B-Seite der LP wird von „Flood I-V“ komplett eingenommen) eine Art von Öko-Kommentar enthält, sei bei einer rein instrumental arbeitenden Band mal der Fantasie des Hörers überlassen.

Wobei rein instrumental diesmal gar nicht stimmt, denn beim Stück „Nesindano“ ist die Stimme der namibischen Performancepoetin Nesindano Namises zu hören und bei „Flood II“ die des brasilianischen Dichters und bildenden Künstlers Ricardo Domeneck.

Das verpasst dem an sich sehr komprimierten, tighten KREIDLER-Sound einen Schuss Poesie, gewisse Weltmusik-Einflüsse gab es bereits auf anderen Platten. Das wirkt zuerst etwas gewöhnungsbedürftig, verleiht „Flood“ letztendlich aber das gewisse Etwas in Abgrenzung zu anderen KREIDLER-Werken, nimmt dem Album jedoch etwas von seiner anfänglichen Energie und lässt es mit sehr entspannten perkussiven Ambient-Teppichen sanft und friedvoll ausklingen.